StartseiteNeueste BilderSuchenAnmeldenLogin

Teilen
 

 Kapitel ;; BLACK SHEETS

Vorheriges Thema anzeigen Nächstes Thema anzeigen Nach unten 
Gehe zu Seite : 1, 2  Weiter
AutorNachricht
MÄRCHENBUCH
KÖNIGLICHES ADMINTEAM
MÄRCHENBUCH

Anzahl der Beiträge : 18
Anmeldedatum : 03.08.13

Kapitel ;; BLACK SHEETS  Empty
BeitragThema: Kapitel ;; BLACK SHEETS    Kapitel ;; BLACK SHEETS  EmptySo Jun 15, 2014 6:13 pm

Kapitel ;; BLACK SHEETS  Ylajhg11
# BLACK SHEETS
Cocaine can not do it like you do it to me







Zuletzt von MÄRCHENBUCH am Mo Nov 03, 2014 1:54 am bearbeitet; insgesamt 4-mal bearbeitet
Nach oben Nach unten
https://make-us-sin.forumieren.com
Cuddie McCayden
BATTLEGNOM
Cuddie McCayden

Anzahl der Beiträge : 22
Anmeldedatum : 17.04.14

Kapitel ;; BLACK SHEETS  Empty
BeitragThema: Re: Kapitel ;; BLACK SHEETS    Kapitel ;; BLACK SHEETS  EmptySo Jun 15, 2014 8:42 pm

Er hatte sie nicht am Eingang angetroffen, durch den die Scharen von Schülern geströmt waren, die das Caria Internat bewohnten. Das Caria Internat hatte einen interessanten Ruf, so dass sich die Meinungen über die Highschool und eigentlich auch über die Wohntrackte bloß in die beiden Extrema unterscheiden ließ. Trotzdem war es dieses Schuljahr extrem überfüllt, so dass er sich nicht einmal sicher sein konnte, ob sie nicht doch an ihm vorbei geströmt war. Er traf sie auch nicht in der Eingangshalle hinter der riesigen Schwingtüre, wo das Gepäck während der Willkommenszeremonie gelagert wurde. Durch das ganze Gepäck wurde einem der Weg zur Aula erschwert, doch er schaffte es dennoch. Er war sogar rechtzeitig gekommen um sich noch einen Sitzplatz zu ergattern, allerdings in den letzten Reihen, ganz außen am Rand. Bald war die Aula so voll, dass ein Überblick über die einzelnen Köpfe nicht mehr möglich war, trotz seiner Größe. Er schien völlig unter zu gehen zwischen all diesen Massen.

Und obwohl er die Zeremonie so brav hinter sich gebracht hatte, belohnte ihn das Schicksal auch jetzt noch nicht. Er entdeckte die rosanen Haare einfach nicht, nach denen er die ganze Zeit Ausschau hielt. Ob sie krank war und erst später zum Internat zurückkehren würde? Vielleicht war ihr in den Osterferien etwas zugestoßen? Oder sie verspätete sich und konnte dank der Massen nicht ausgemacht werden, wenn sie doch noch eintreffen würde. Oder aber Cuddie war blind. Ein hübsches, aufgewecktes Mädchen mit rosanen Haaren sollte man doch wohl trotz dieser Menschenmassen ausmachen können. Er schüttelte leicht über sich selbst verzweifelt den Kopf, während er einen Koffer hinter sich herzog und eine Reisetasche über seine Schulter gehängt hatte. In ihnen befanden sich hauptsächlich frisch von Mutti gewaschene Kleidung und Bezüge. Allerdings auch ein paar Süßigkeiten und seine elektronischen Kostbarkeiten. Der an dem Koffer gut befestigte Gitarrenkoffer sollte wohl für sich selbst sprechen.

Cuddie selbst war ein großgewachsener junger Mann mit pechschwarzen, etwas längeren Haaren die er eigentlich immer offen trug. Sein Gesicht war nicht außergewöhnlich, aber hübsch, allerdings durch etwas Metall an den Lippen und an der Nase geschmückt, was manche Menschen verwirrte. Denn er selbst hatte nichts aggressives oder gruseliges an sich, was wirklich abschrecken könnte. Zumindest sah er das so, wenn er nicht gerade wütend war. Er schob seinen Taschenbügel weiter auf seine Schulter als er die Türe zu seinem Wohntrackt öffnete und herrein trat. Er sah zu den Aufzügen vor dem sich die meisten Menschen in eine Schlangenähnliche Struktur eingefunden hatten und dann zu den treppen. Kurzerhand schnappte er sich den Halter seines Koffers, packte ihn sicher mit beiden Händen und entschied sich für die Treppen. Auch wenn er in der zweiten Etage wohnte, wäre es so wohl angenehmer. Zumindest erreichte er sein Zimmer relativ schnell und öffnete dann die Tür, in bekannte Gemächer eintretend.

Sein erster Blick fiel auf Sanakos noch wieder unbezogene Zimmerhälfte, ehe er um die kleine Ecke im Zimmer trat und seine Zimmerhälfte damit betrat. Sie wirkte gleichermaßen unberührt, bis Cuddie sein Gepäck auf dem Bett lagerte. Er öffnete die Vorhänge auf seiner Zimmerseite und stellte ein Fenster auf kipp um etwas frische Luft in den Raum zu lassen. Dann öffnete er den Reisverschluss seiner Reisetasche und die Schranktüren seines Kleiderschranks. Die von seiner Mutter sorgsam zusammengepackten Kleiderstapel verfrachtete er in die Fächer auf der rechten Seite ehe er seine paar Pullover und Jacken auf die Kleiderbügel hängte und sie in der linken Seite einsortierte. In den Schubladen seiner Komode fanden seine Socken und Badehosen platz und auch ein frisches Pack Kondome. Für den Fall der Fälle eben. In die unterste packte er dann seine leere Tasche und machte sich dann an seinen Koffer. Er breitete sich auf seiner Seite im Bad aus und versuchte kurz die Wuschelhaare zu sortieren, nachdem er einen Blick in den Spiegel geworfen hatte. Der leere Koffer fand unter seinem Bett platz und die Gitarre baute er in ihrem Ständer vor dem Fenster auf, ehe der Schutzmantel bei seiner Reisetasche Platz fand. Sein Laptop fand auf dem Nachttisch platz ehe er sich neben den kleinen Kabelhaufen den er noch unterbringen musste zwei neue Krimis und seine restlichen Gerätschaften auf sein Bett warf und erst einmal die Zimmerdecke bewunderte. Wann Sanako wohl endlich kommen würde?

Wenn er ehrlich war freute er sich wirklich auf ihr hübsches Gesicht.
Nach oben Nach unten
Sanako Asanuma
TIEFSEEROSE
Sanako Asanuma

Anzahl der Beiträge : 22
Anmeldedatum : 13.07.14

Kapitel ;; BLACK SHEETS  Empty
BeitragThema: Re: Kapitel ;; BLACK SHEETS    Kapitel ;; BLACK SHEETS  EmptySo Jul 13, 2014 9:58 pm

Es war ein anstrengender Tag gewesen. Ein verdammt anstrengender Tag, der aus dem hektischen Last-Minute-Packen ihrerseits und ihrer beiden Mütter bestand. Und hatte man das Glück eine Mutter zu besitzen, die ihrem Kind zur Hand geht, weiß man, wie Mütter auf ihrer ganz speziellen Wissenschaft des Packens beharren. Und nun stellt man sich zwei Wissenschaften auf demselben Gebiet mit unterschiedlichen Grundlagen und Theorien vor: ein Weltkrieg ausgetragen über einem riesigen Trolly im Zimmer eines hektischen Teenagers, der nichts anderes wollte, als seine ganzen Klamotten in einem einzigen Koffer zu wissen. Dass das aber nicht ging, wenn Sanakos Mama und Mum sich gegenseitig erklärten, wie viel besser es doch ist, die Unterwäsche so und die Ballettschuhe so zu legen und dabei nicht auf einen gemeinsamen Nenner kamen, hatte Sanako früh verstanden. Es war doch nie anders. Aber für gewöhnlich lernte sie nicht dazu, sonst hätte sie viel früher damit angefangen. „Mama, Mum: die Begrüßung fängt in einer Stunde an und wir brauchen zwei Stunden um anzukommen.“
Sie beugte sich hinab und strich dem Labrador über den Kopf. „Pass auf die beiden auf, du kennst sie ja.“, flüsterte sie in seine schwarzen Schlappohren hinein und warf ihm einen verschwörerischen Blick zu als sie aufstand. „Bist du endlich fertig?!“
Murrend, da sie es ja nicht gewesen war, die eine geschlagene Stunde dafür gebraucht hat, den Koffer fertig zu machen (natürlich war sie es nicht gewesen, denn immer, wenn Sanako es gewagt hat, ihre Meinung zu äußern, dass es doch ganz egal wäre, wie ihre Anziehsachen im Koffer lagen, wurde sie bereits zurückgewiesen und konnte nichts anderes tun, als sich in die Küche zu verziehen und sich einen Tee zu machen .. Mütter), verließ sie ihr Haus und klopfte dem Briefkasten halbherzig auf den metallenen Körper. Auf weitere Monate ohne dich, Heim. Aber wo die Melancholie doch hätte sitzen müssen, fand das Zuckerwattenmädchen nichts anderes als Vorfreude und Ungeduld.

Die Welt zog an ihr vorbei. Wie in diesen vor Trauer triefenden Filmen, in denen der Held alles zurücklassen muss, um ein neues Leben zu beginnen. Die Bäume rauschten wortlos an ihr vorbei, die Wiesen blickten ihr trostlos hinterher. Aber so fühlte es sich nicht an. Eher fühlte Sanako alles andere als Trauer und Trostlosigkeit. Sie konnte es kaum erwarten. Die alten und neuen Räume, die Gemeinschaftshäuser, die große Mensa, die Aula, Cuddie. Wie konnte sie sie traurig sein, wenn sie dem entgegenfuhr? Sie grinste breit. Im Fenster sah sie sich selbst grinsen, blickte sich einen flüchtigen Moment an. Die hohen Wangenknochen, die zarte Gesichtsform, die geschwungene Nase und die vollen Lippen. Ja, ihre leiblichen Eltern hatten gute Arbeit geleistet. Doch am meisten vielen ihre pinken Haare auf, wie eine Meerjungfrau aus Disney kam sie sich vor, so wie die Menschen in den vorbeifahrenden Autos anstarrten. Es störte sie nicht.

„Viel Spaß, Liebling!“, sagte ihre Mutter und drückte das hochgewachsene Mädchen an sich, drückte noch einmal fester nach, bis sie ihren Rücken einmal knacken hörte, worauf Sanako in gespieltem Entsetzen ihre Mutter von sich stieß. Die blonde Frau grinste schief. Es war Sanakos Grinsen. „Und mach uns keine Schande; tu nichts, was wir nicht auch tun würden!“, sagte die andere Mutter und drückte ihr einen Kuss auf die Wange, fuhr durch das Bonbonhaar und lächelte sanft. Nun, das schloss so ziemlich nichts aus.
Sie verabschiedete sich von beiden, hörte sich ihre Ratschläge und Aufforderungen geduldig an, während sie doch bereits nervös mit den Füßen wippte. Auf die Zehenspitzen, dann auf die Ballen und wieder zurück. „Nun lauf schon, grüß alle von uns.“

Sie zog den schweren Trolly durch den Flur. Bilder von Sportveranstaltungen zogen unbeachtet an ihr vorbei, Bilder von Festen mit alkoholfreiem Punsch und zuckerfreien Häppchen in den Händen der gelangweilten Schüler hingen schief an den dunkelgrauen Wänden, während Sanako nach ihrem Zimmer Ausschau hielt. Nicht, dass sie nicht mehr wüsste, wo es lag. Schließlich konnte sie es betrunken im Dunkeln finden. Das Rattern der Trollyräder begleitete sie lautstark und unweigerlich stellte sie sich vor, wie ihr Mitbewohner erfreut wie ihr Hund aufspringen wollte und die Tür aufriss. Natürlich, war Cuddie viel zu cool dafür und sie nahm es ihm nicht übel. Sie würde bestimmt andere Beweise für seine Freude über ihre Ankunft erhalten. So war sie es, die den Trolly vor dem Zimmer stehen ließ, die Tür mit einer schwungvollen Bewegung öffnete und mit zwei gezielten Sprüngen in Richtung seiner Zimmerhälfte und einem breiten Grinsen, weit geöffneten Armen ihren Mitbewohner und Freund angriff. „HAST DU MICH VERMISST?!“, rief sie in ihrer liebreizenden Kleinmädchenkriegerstimme und schlang die Arme um seinen Hals, sah in sein überraschtes Gesicht und merkte, wie er nach hinten viel, zurück auf das Bett. Wie konnte sie schon diese Gelegenheit auslassen? Sie machte es sich auf seiner Brust bequem, und nagelte ihn so auf dem Bett fest, lächelte ihn triumphierend und euphorisch an. „Ich hab dich jedenfalls ziemlich vermisst.“, gab sie zu.
Nach oben Nach unten
Cuddie McCayden
BATTLEGNOM
Cuddie McCayden

Anzahl der Beiträge : 22
Anmeldedatum : 17.04.14

Kapitel ;; BLACK SHEETS  Empty
BeitragThema: Re: Kapitel ;; BLACK SHEETS    Kapitel ;; BLACK SHEETS  EmptyDi Nov 04, 2014 2:32 pm

Als er das klacken der Türe hörte, schwang er die Beine nach oben und katapultierte sich mit diesem Move wieder nach vorn auf seine Beine und von seinem Bett herunter. Er richtete kurz sein Shirt ehe er zur Tür grinste und einen rosafarbenen Schopf ausmachen konnte. Sanako rannte sogleich ins Zimmer hinein, hatte ihre Arme weit ausgebreitet und kreischte ihn direkt wie eine hysterische Freundin zur anderen am Bahnhofssteg. Ihr "HAST DU MICH VERMISST?!", war damit verbunden, dass diese weit ausgebreiteten Arme sich sofort um seinen Hals schlangen, als er in Reichweite geriet und der Schwung den sie mit sich brachte ließ Cuddie sofort wieder einknicken und sich rücktlings auf sein Bett legen. Er kam auf, wippte mit der Matratze noch nach und kicherte dann kurz tonlos. Sofort waren ihre Beine links und rechts seiner Hüfte und ihr Gesäß auf seinem Brustkorb. Sie, in ihrer Reisekluft, in ihrer Vorfreude und ihrer Wirbelattacke veranlasste ihn dazu erst einmal breit zu grinsen. Sie lächelte ihn siegreich an und gab dann ein fast stolzes "Ich hab dich jedenfalls ziemlich vermisst" von sich, worauf hin Cuddie's Grinsen ersteinmal in ein leicht diabolisches verwandelte. "So, so.", murmelte er und lachte dann kurz auf, wobei sie leicht mitwackeln musste. "Du machst mich echt fertig, Herzblatt! Aber natürlich habe ich dich vermisst - wer würde dich auch nicht vermissen?!", meinte er dann weiterhin grinsend und endete mit einem kleinen Zwinkern, während er die Hände unter seinem Kopf zusammenschob und sie eine Weile betrachtete.

Ob sie zusammen waren? Nein, das waren sie wohl nicht, auch wenn man es manchmal verwechseln konnte. Ob sie sich aber liebten? Na, eher vergötterten sie einander leicht und drückten dies in ständigem pisacken und danach wieder versöhnen, damit es gemütlich werden konnte aus. Sanako war nicht nur das Bonbonmädchen für ihn, bloß weil sie ihre Haare in Szene setzen zu verstand. Viel eher war Sanako seine kleine beste Freundin und die ebenso beste Zimmernachbarin die man sich wünschen konnte. Natürlich war es ungewöhnlich, eine Zimmernachbarin zu haben, denn Sanako machte es einem manch einmal nicht leicht - als Mann. Immerhin war sie wirklich attraktiv, aber Cuddie schaffte es, sie die meiste Zeit als süß oder niedlich oder als wirbelig zu beschreiben, um sich selbst die Ruhe nicht nehmen zu lassen.
Jetzt allerdings betrachtete er sie ruhig und interessiert und wartete darauf, dass sie ihm so einiges erzählen würde, aber sie wartete noch geduldig ab, was von ihm bezauberndes kommen wollte. Leider hatte er gerade keine Komplimente übrig, aber er machte sich nichts daraus. Er setzte sich auf und hob sie von sich ehe er sie mit etwas schwung neben sich auf das Bett legte. "Du hast deinen Koffer vergessen, Bonbon. Sind dir deine Geschenke für mich so wenig wert? Du hast doch welche...?!", lachte er dann, während er aufstand und sich auf machte um den Koffer herein zu rollen und ihr neben ihr Bett zu stellen. Er schloss die Tür, als er die Türschwelle passiert hatte und machte sich dann wieder auf den Rückweg zu seinem Bett. Er legte sich wieder neben sie und starrte einen Augenblick die Decke an, ehe er ihr leicht in die Seite knuffte. "Und jetzt erzähl von deinem Coolnes freien Urlaub!", ehe er erneut lachen musste. Nicht weil es witzig war, sondern weil er es verstand sich nicht zu ernst zu nehmen, obwohl er ja wohl der Coolste am ganzen Campus war.
Nach oben Nach unten
Sanako Asanuma
TIEFSEEROSE
Sanako Asanuma

Anzahl der Beiträge : 22
Anmeldedatum : 13.07.14

Kapitel ;; BLACK SHEETS  Empty
BeitragThema: Re: Kapitel ;; BLACK SHEETS    Kapitel ;; BLACK SHEETS  EmptySa Dez 06, 2014 8:43 pm

So wie er unter ihr lag, grinste er und Sanako konnte nicht umhin als es ihm ebenfalls breit wie ein Honigkuchenpferd nachzutun. Erst als sein freudiges Grinsen, das einem Bernhardiner ähnelnd, zu einem teuflischen wurde, neigte Sanako den Kopf ein bisschen nach links, abwartend, was nun kommen würde. Doch viel eher hüpfte sie von der Bewegung seines Brustkorbes bloß auf und ab und nickte dann zustimmend, als er ihr gestand, sie auch vermisst zu haben. "Ich weiß sowieso nicht was du die ganze Zeit ohne mich gemacht hast. Du bist bestimmt vor Langeweile gestorben!", sagte sie dann grinsend und sah zu, wie er die Hände unter den Kopf schob und sie lässig anblickte. Sie nutzte den Moment und fuhr mit ihrem Blick über sein Gesicht; die harten Kanten, die so sehr bei ihren Freundinnen anpries und diese Augen, die ein jeden Eisklotz schmelzen lassen können. Sie wollte ihren Blick auf seinen Brustkorb lenken, doch dann ergriffen seine Hände ihre Taille und zogen sie von ihm herunter und drückten sie sanft auf sein Bett. Ihr eigenes war noch nicht bezogen, bemerkte sie und stellte zufrieden fest, dass die Schnappschüsse, die sie an die Wand gehangen hatte, noch alle vorhanden waren und niemand es gewagt hatte, ein einziges davon abzunehmen. Viele von den Bildern, wenn nicht sogar die meisten, waren von Cuddie und ihr - klassische Selfies oder Bilder von Nebel und Nachtaktionen, für die sie hätten schon von der Schule geworfen werden müssen.
"Natüüüüürlich habe ich dir was aus der öden Stadt mitgebracht.", stimmte sie zu und machte es sich auf seinem Bett bequem, nachdem sie sich von der Wand abgewandt hatte.
Kurz darauf war ihr Koffer an ihrem Bett und Cuddie wieder neben ihr. Sie genoss seine Nähe und sie hatte ihn wirklich wirklich wirklich vermisst. Das Leben war ja so viel unkomplizierter und langweiliger, wenn man seinen Cuddie nicht dauernd um sich rum hatte. Manchmal wusste sie nicht, was sie vorher ohne ihn getan hatte und dann erinnerte sie sich dran, dass sie vorher auch eine ganz andere Sanako gewesen war und die neue ohne Cuddie gar nicht existiert hätte. Wie solch eine Freundschaft jemanden verändern konnte  ..

Sie zuckte mit den Schultern. "Ich hatte ein paar Auftritte, hab die Mädels wieder gesehen und mit Mama und Mum das Hundehaus repariert  .. Oh! Und ich habe einem Kerl ins Gesicht schlagen müssen, auf der Party von Angela! Du hättest mich sehen müssen!", grinste sie und drehte ihm ihren Kopf zu, als er sie in die Seite knuffte. "Bevor du mir sagst, wie unglaublich trostlos deine Zeit ohne mich war, hab ich wirklich was für dich!", sagte sie dann und richtete sich auf. Sie legte eine Hand auf seine Brust, stutze kurz, sagte "Du hast trainiert, gefällt mir" (natürlich grinsend) und sprang dann mit einem Schwung vom Bett. Mit zwei großen Schritten war sie auch schon bei ihrer Handtasche und kramte einen Moment lang darin herum. "Ich habe ein Post-Geburtstag-Geschenk bekommen und rate mal, mit welchem meiner Lieblingsnervensägen ich es teilen möchte?", meinte sie schmunzelnd und stand vor dem Bett, mit einem Umschlag in der Hand.
Ihren richtigen Geburtstag hatte sie mit Cuddie im Internat feiern können. Auf dem Dach der Sporthalle und einer Flasche Vodka. Es hatte an ein Wunder gegrenzt, dass Sanako nicht in die Tiefe gefallen war und sie wusste selbst nicht mehr, wie sie ins Bett gekommen war - nur, dass sie Cuddie gebeten hatte, ihr in ihrem Bett unschuldige Gesellschaft zu leisten.
Zu Hause hatte sie mit ihren Müttern und alten Freunden gefeiert - nicht ganz so spektakulär und Teenifilmreif. Doch das Geschenk war super.

Ihre Mütter hatten lange überlegt. Und sich dabei oft gestritten, doch Sanakos große blauen Welpenaugen haben letztendlich alles entschieden gehabt. Und so lag am Morgen ihrer Geburtstagsfeier ein Umschlag auf dem Küchentisch, eben der, den Sanako nun jetzt Cuddie überreichte.
Als sie ihn das erste Mal aufgemacht hatte, hatte sie einen Luftsprung gemacht. Nun sah sie gespannt zu, was ihre Lieblingsnervensäge und zugleich Lieblingsmensch dazu sagen würde. Schließlich bekam man nicht oft solch ein Angebot gemacht.
Der Brief war bereits geöffnet und darin befand sich ein festes Stück Papier::
Nach oben Nach unten
Cuddie McCayden
BATTLEGNOM
Cuddie McCayden

Anzahl der Beiträge : 22
Anmeldedatum : 17.04.14

Kapitel ;; BLACK SHEETS  Empty
BeitragThema: Re: Kapitel ;; BLACK SHEETS    Kapitel ;; BLACK SHEETS  EmptyFr Dez 12, 2014 10:06 pm

Cuddie hatte sich auf die Seite gerollt, als Sanako begann zu erzählen und er betrachtete sie schmunzelnd. Sie hatte sich nicht großartig äußerlich verändert. Sie hatte immernoch diese wallende, Bonbon-Mähne und diesen atemraubenden Augenaufschlag. Und sie hatte immernoch diese perfekte Figur und dies bezaubende Stimme. Jetzt war er wieder angekommen, auf dem Campus und auch in der Zeit in der Sanako seinen Ruhepol bilden würde, wenn ihn die Aufsätze in den Wahnsinn treiben wollten. Und er war in seinem Zimmer angekommen, was eben nur schön war, solange es durch eine es dadurch schmückende Sanako zugemüllt wurde. Hehe.

Als sie sich aufsetzte lehnte er sich leicht nach hinten und stützte den Kopf auf seiner Hand ab. Er nickte. Ja das hätte er sehen sollen, das hätte ihn tatsächlich interessiert. Bis Sanako jemanden schlug musste etwas passiert sein und auf einer Party von ihr aus jemandem ins Gesicht zu schlagen wollte wohl oder übel etwas bedeuten, wovon er eigentlich ausgehen wollte, dass es nie passierte. Hach ja. Er knirschte kurz mit den Zähnen. Ob er eifersüchtig war? Natürlich nicht. Denn um eifersüchtig zu sein, musste man für jemanden etwas empfinden, was für ihn bei Sanako natürlich nicht in frage kam. Doch feiern mit ihr klang großartig. Und darauf war er neidisch. Wieder einmal mit ihr feiern zu gehen klang eigentlich ziemlich gut und lenkte ihn kurz auch von seinen Gedanken ab. Er sah grinsend zu ihr auf, als sie seine Muskeln bewunderte. Natürlich hatte er weiter trainiert, gerade wenn man die Zeit zu Haus verbrachte, ohne ansonsten zu wissen, was man tun sollte. Er lächelte schief und zwinkerte dann. "Ich würde das Kompliment ja zurück geben, aber ich mag deine Brüste lieber, wenn sie anders aussehen als meine." Er lachte kurz trocken auf und sah ihr dann nach, wie sie ihren hübschen Arsch von seinem Bett bewegte und zu ihrem Koffer hüpfte. Sie wollte ihr Geburtstagsgeschenk teilen? Was sollte er denn davon halten? Er setzte sich aufrecht hin und rückte an die Bettkante heran, den Rücken gerade richtend und sich kurz streckend, ehe er sie wieder auf sich zu kommen sah. Verrückt, was heute mir ihm los war, aber sie würde ihn schon ertragen. Es war vielleicht einfach nur das : Ich werde alt, aber ich muss mir beweisen, dass ich noch ein Traumtyp bin - Syndrom. Tatsächlich hatten die Ferien Cuddie zu Hause ankommen lassen und leicht vergessen lassen, wer er war, solange er hier war. Ob er sich dafür entschuldigen würde? Natürlich nicht. Und vielleicht, ganz vielleicht würde er ihr die Vollversion davon auch verschweigen.

Sie trat auf ihn zu und hielt dann inne um ihm dann einen geöffneten Umschlag zu überreichen. Das war ihr Geschenk? Nun, es schien wirklich heilig zu sein, also nahm er es vorsichtig entgegen und zog die Karte aus dem Umschlag leicht heraus, ehe seine Augenbraunen in die Höhe fuhren und er erstaunt nocheinmal überblickte, was er da vor sich sah. Sie hatte einen Tattoogutschein von ihren Müttern bekommen? Hatten sich diese nicht immer dagegen gestellt? "Oh?!", huschte ihm kurz über die Lippen ehe er etwas verwirrt zu ihr hoch blickte. Sie wollte sich ein Tattoo stechen lassen und diesen Gutschein mit ihm teilen? Sie wollte, dass sie beide sich ein Tattoo stechen ließen? "Du möchtest diesen heiligen Gutschein mit mir teilen und dass wir beide uns ein Tattoo stechen lassen?" Er wartete einen Moment und suchte in ihrem Gesicht nach irgend einem Anzeichen dafür, dass sie zögerte und den Kopf schütteln würde, damit nur meinte, dass er ihr Händchen halten sollte. Dann lächelte er sie wieder an. "Bist du dir sicher?" Er schlang den Arm um ihre Taillie und zog sie zu sich heran, ihr den Umschlag zurück in die Hände legend. "Und an was hast du gedacht?", zwinkerte er dann, als er den freien Arm nun ebenfalls an ihre Hüfte legte, sie hoch hob und sich wieder nach hinten kippen ließ und sie auf sich setzte. "Und wo...?", wieder grinste er, diesmal aber breit und mit einer leicht gehobenen Augenbraue, sich der Möglichkeit des zweideutigen Angebots durchaus bewusst.
Nach oben Nach unten
Sanako Asanuma
TIEFSEEROSE
Sanako Asanuma

Anzahl der Beiträge : 22
Anmeldedatum : 13.07.14

Kapitel ;; BLACK SHEETS  Empty
BeitragThema: Re: Kapitel ;; BLACK SHEETS    Kapitel ;; BLACK SHEETS  EmptyFr Dez 12, 2014 10:57 pm

Ganz gespannt beobachtete sie seinen Gesichtsausdruck. Sie stellte sich abwechselnd auf Fußspitzen und dann zurück auf die Ballen, wie die neugierige Ballerina, die sie war. Ob er wohl abwinken würde? Schließlich war ein Tattoo nicht billig, viele würden abschlagen. Nur dass Sanako ein Nein nicht akzeptieren, ihn mit jeder erdenklichen Art überreden würde, einfach anzunehmen. Vielleicht wusste er das auch, denn obwohl die Verwirrung auf seinem Gesicht geschrieben stand, lächelte er, nachdem sie seine Frage mit einem vehementen Nicken beantwortete. "Absolut sicher.", sagte sie dann und grinste über beide Ohren. Die Vorstellung, sie beide würden auf einer Liege sitzen, liegen oder kauern und den Schmerz, bei Sanako wohl um einiges schlimmer, ertragen und diesen Leidensweg zusammen durchstehen, erfüllte Sanakos Teenidramaherz mit Vorfreude.

Cuddie griff um ihre Hüfte und zog sie näher an sich heran. Eine Geste, die sie bereits kannte und ihre Mitschüler zur ewigen "Sind-sie-jetzt-verdammt-nochmal-ein-Paar-oder-nicht?"-Diskussion animierte. Wie oft hatten sie schon diese Frage, natürlich getrennt von einander, hören müssen.
Sie ließ sich bereitwillig näher an ihn heranbringen. Was war schon dieses bisschen Necken und Flirten, wenn man wusste, wie stark die platonische Verbundenheit war? Und obwohl Cuddie wirklich  .. nunja, Sanako hatte einen guten Geschmack und Cuddie entsprach diesem .. Aber nein, wer brauchte so einen Quatsch wie Beziehungen, wenn man das hier hatte?
Er drückte ihr den Umschlag in die Hand, bevor auch der andere Arm um ihrer Hüfte lag und sie hochhob. Sie ließ den Umschlag auf das Bett fallen, als sie wieder auf ihm saß und neckend grinste. Sie ließ ihre schlanken Finger wie beiläufig auf seinem Oberkörper wandern und neigte dann den Kopf zur Seite. "Bei dir dachte ich an ein graziles Arschgeweih mit Einhörnern und bei mir an einen eleganten Fuchs, der sich um mein Bein schlingt.", sagte sie überlegend und ließ sich dann zur Seite fallen, sodass sie neben Cuddie lag, ließ dabei jedoch ihre Beine auf seinem Unterkörper ruhen, um ganz klar die Machtverhältnisse zu zeigen. "Oder was schwebte dir so vor? Etwas schmerzhaftes, etwas kitschiges? Jugendsünden, die uns für immer verfolgen werden? Ich bin für jeden Vorschlag offen.", sagte sie dann und legte die Arme unter ihren Kopf. Das Pink ergoss sich märchenhaft schön auf dem schlichten Laken ihres platonischen Märchenprinzen.
Sein Kopf war ihr zugewandt und sie fühlte sich unter seinem Blick sicher, unter dem Necken geborgen und manchmal machte er es ihr verdammt schwer. Schließlich war er der Traum vieler Frauenherzen, und Sanako nicht immun gegen unglaublich gutes Aussehen und ungewöhnlichen Charme.

Sie streckte ihre Hand aus und legte, nunja 'patschte' sie ihm ausgestreckt ins Gesicht. "Guck nicht so, Hackgesicht.", sagte sie zärtlich und grinste. Sanakos Charme beschränkte sich auf ihr Disney-Prinzessinnen-Aussehen.
"Außerdem bist du dran mit erzählen! Obwohl kaum etwas spannendes passiert sein kann; ich meine ohne mich, muss doch dein Herz vor Sehnsucht gebrannt haben!", sagte sie dann und nahm die Hand von seinem Gesicht und wandte sich ihm ganz zu, nahm die Beine von seinem Körper und rückte ein Stück näher an ihn heran. Sie wollte am liebsten von allem hören, was er getan hatte. Sie wollte hören, wie sehr er sie doch vermisst hatte und dass er bei bestimmten Sachen an sie denken musste und vielleicht sogar ein Foto von einem besonders schönen Kätzchen gemacht hat, weil er wusste, dass es nichts besseres für Sanako gab, als kleine Fellknäule. Sie würde es nicht zugeben, aber sie wollte außerhalb dieser elegant modernen Wänden ebenfalls ein Teil von seinem Leben, egal wie öder oder uninteressant, sein.
Plötzlich hielt sie im Necken und Grübeln inne. "Ist heute nicht Erstsemester-Abfüll-Party?", fragte sie dann. Schließlich hatte sie die Begrüßungsrede verpasst. Es konnte genauso gut sein, dass man sie dieses Jahr abgesagt hatte. Fälle von randalierenden Schülern gab es ja beinahe immer. Und irgendwann musste selbst die höchste Schulgebühr nicht genug sein, um betrunkene neureiche Bälger zu ertragen.
Nach oben Nach unten
Cuddie McCayden
BATTLEGNOM
Cuddie McCayden

Anzahl der Beiträge : 22
Anmeldedatum : 17.04.14

Kapitel ;; BLACK SHEETS  Empty
BeitragThema: Re: Kapitel ;; BLACK SHEETS    Kapitel ;; BLACK SHEETS  EmptyFr Dez 12, 2014 11:39 pm

Cuddie verschränkte die Arme wieder unter seinem Kopf und lauschte ihr einen Moment angespannt. Ein Arschgeweih mit Einhörnern, ja? Na, das klang nach der besondersten Idee die er sein ganzes Leben lang gehört und gedacht hatte und deswegen ein guter Grund war sie auch gleich wieder zu vergessen. Natürlich konnte seine Rückenansicht auch kein Arschgeweih entweihen (weil es geweiht ist), aber Mann musste darauf aufpassen wie Mann sich präsentierte. Es galt zwar die goldene Regel : "Wer ficken will muss freundlich sein!", aber silber war nun einmal für "Wer ficken will muss auch dazu äußerlich anregend sein." reserviert. Er war sich nicht so sicher, ob irgendeine Lady da draußen sein Arschgeweih genauso sexy finden würde wie Sanako und da Sanako als Bettgeflüster ausschied, musste er sich leider darauf berufen, dass es ihn vermutlich entstellen und für immer den Ruf kosten könnte. Den Fuchs um ihr Bein geschlungen konnte er sich allerdings gut vorstellen. Nur bezweifelte er, dass das etwas war, was auch ihm stehen konnte.

"Etwas schmerzhaftes, etwas kitschiges? Jugendsünden, die uns für immer verfolgen werden?", stellte sie sich dem Vorhaben ganz frei entgegen. Cuddie seuftzte kurz nachdenklich und überlegte tatsächlich. Er wollte kein Paartattoo, denn er war sich sicher, dass ihnen beiden nicht das selbe stehen würde. Aber es sagte ja keiner, dass sich die Bilder nicht ergänzen konnten. "Beim Was bin ich mir noch unschlüssig, aber beim Wo würde ich dir die Ehre übergeben, meinen Knöchel zu deinen fiesen Machenschaften zu nutzen." Ein Tattoo am Fußknöchel war in Ordnung, auch wenn es schmerzen würde. Normalerweise hätte er seinen Rücken oder seine Seite dafür her gegeben, ganz gleich ob es ein rosa Schriftzug mit "Sanako" war oder eine Fee oder was auch immer, aber sein Drachentattoo am Rücken war ihm heilig und er wollte es durch nichts verunreinigen oder weniger glanzvoll wirken lassen. Das war seins und das war er und er wollte seinen Platz nicht teilen. Aber am Knöchel, wo er es nicht jedem zeigen musste, aber immer sehen konnte, wenn er zu Hause war oder im Bett lag oder seine Schuhe band, das schien ihm der richtige alternative Ort zu sein. "Vielleicht finden wir etwas, dass sich als Einzelbild gut macht, sich aber ergänzt?" Er drehte seinen Kopf leicht um ihre Reaktion einzufangen, doch statt einem Freudeschrei oder ähnlichem kassierte er eine ihrer Patschehände im Gesicht.

Er seuftzte leicht auf, wie ein geschlagener Ritter im Kampf und gab sich seinem Schicksal hin. Diese liebevollen Töne und Gräultaten waren es schließlich, die ihn hier hielten. "Außerdem bist du dran mit erzählen! Obwohl kaum etwas spannendes passiert sein kann; ich meine ohne mich, muss doch dein Herz vor Sehnsucht gebrannt haben!", gab sie fast begründent dafür an und er musste lachen. "Ja das muss ich wohl." und nickte leicht. "Es fällt mir natürlich schwer es zu zugeben, weil es so unmännlich ist, aber mein Herz sprang fast entzwei, wie ich zu Hause ohne dich saß. Jede Nacht habe ich mich in den Schlaf geweint, weil keiner da war, der mir die Decke klaute und mich morgends mit einem gekonnten Ringerstoß wecken würde. Es war eine schwere Zeit die ich nur mit Alkohol, ein paar Partys mit alten Freunden und dem Keksebacken mit Mama überlebt habe." meinte er dann und verzog sein Gesicht aus falschem Schamgefühl und kniff die Augen zusammen, als kämen ihm noch jetzt die Tränen. Allerdings klärt sich sein Gesicht sofort wieder auf, als sie die Erstsemester-Motivations-Saufparty erwähnte. "Tja die...die ist wie jedes Jahr nicht genehmigt, aber uns wird eine Schüssel alkoholfreie Bohle zur Verfügung gestellt. Ich hab aber jetzt schon ein paar Menschen im Gemeinschaftsraum und auf dem Hof davor Lichterketten anbringen sehen und Lampinions. Oh und die ersten Supermarkttüten die verdächtig nach Glasflaschen klirren klangen sind auch schon Ladungweise hergeschafft worden. Von daher darfst du dich auf eine Nacht freuen, die daraus bestehen wird, dass ich deinen tollen Po wertschätzen werde, ich dich vor den anderen blamieren werde, wir die Lichterkette mit Oh's und Ah's bewundern werden und die roten Plastikbecher zu unseren besten Freunden werden." Er zwinkerte ihr zu und grinste dann motiviert. Er freute sich wie jedes Jahr darauf. Es war tatsächlich motivierend sich nicht von Aufsatz zu Aufsatz, sondern sich von Besäufnis und Party zu Party zu hangeln. "Keine Sorge, falls es dich heute zu sehr mitnimmt und du aus der Übung bist, halte ich dir natürlich die Haare, während du die Toilette bespaßt." Er zwinkerte nun nochmal und stellte sich darauf ein, dafür zu leiden.
Nach oben Nach unten
Sanako Asanuma
TIEFSEEROSE
Sanako Asanuma

Anzahl der Beiträge : 22
Anmeldedatum : 13.07.14

Kapitel ;; BLACK SHEETS  Empty
BeitragThema: Re: Kapitel ;; BLACK SHEETS    Kapitel ;; BLACK SHEETS  EmptySa Dez 13, 2014 12:21 am

Etwas, das sich ergänzt also. Sie überlegte kurz. Der Fuchs passte gut zu ihr, fand sie. So wie der Drache perfekt zu Cuddie passte. Auch hatte sie nicht erwartet, dass ihr großzügiges Geschenk den Platzt mit der majestätischen Tinte auf seinem Rücken teilen würde. Das wollte sie auch nicht. Sie guckte sich den Drachen gerne an, wenn sie denn mal am Strand oder in der schulinternen Schwimmhalle waren. Wie so ziemlich jeder, der diesen Anblick genießen durfte.
"Okay okay, deinen Knöchel nehme ich gerne.", stimmte sie dann zu und überlegte kurz. "Zu einem Fuchs passt ein Hase, aber das würde deine Männlichkeit erheblich schmälern und das wollen wir ja beide nicht.", gab sie dann zu. Obwohl es nicht die schlechteste Idee wäre, befand sie. "Ein Wolf oder ein Hirsch, wenn dir das Geweih schon nicht gefällt. Männlich und dem Fuchs ebenbürtig?" Wieso nicht die Könige der Wälder auf den Beinen tragen, wenn man schon die inoffiziellen Könige dieser Schule war? Schließlich wusste jeder, dass ohne das Schwarz-Pinke-Nicht-Paar auf einer Party kaum etwas lief. Jedenfalls wussten sie es und das zählte hier.

Er führte ihr auf, wie sehr er ohne sie gelitten und wie sehr sein Herz sich nach ihren plötzlichen Gesichtspatschern gesehnt hatte. Und dass doch das Leben ohne einen solchen Sonnenschein kaum einen Sinn machte. Jedenfalls war das die Interpretation, die Sanako durchlassen würde. Trotz existenten Sarkasmus, kannte sie ihn doch gut genug, dass sie den Funken Wahrheit in seinen vor Honig triefenden Worten las und sie grinste, sich freuend und glücklich, wieder jemanden zum Necken und geneckt werden, zu haben. "Ich hab natürlich nichts anderes erwartet. Und ich bin froh, dass ich durch meine Anwesenheit deinen Schmerz lindern kann.", sagte sie dann und legte ihre Beine wieder über seinen Torso.
Ja, er hatte wirklich weiter trainiert, sie konnte die Muskeln an ihren schlanken Waden spüren und sie merkte wieder, wie einfach er bei einem Kampf um den bequemsten Platz im Bett zu verlieren gewillt war. Trotz ihrem eigenen Training, würde sie ohne Kulanz seinerseits ihn niemals nur einen Zentimeter bewegen können. Was eigentlich auch nicht nötig sein würde, hätte Sanako nicht die Angewohnheit, sich in sein Bett zu schleichen, wenn er bereits schlief oder so tat. Und mit Murren aber bereitwillig Platz machte. Auch ihre Angst vor dem Donner hatte er bereits durchschaut und niemand, nicht einmal die Schulleitung, schien diese Zimmergemeinschaft zu stören. Connections ihrer Mütter sei Dank.
Sie grinste breit, als er ihr von den Vorbereitungen erzählte. Natürlich. Flaschen würden bereits jetzt gestapelt unter Betten und in Taschen liegen. Man wollte ja keine Zimmerdurchsuchung mit einem Zurückschicken nach Hause beenden. Vodka wurde in Wasserflaschen umgefült und Tonnen von Kaugummis fanden ihren Weg in Damenhandtaschen. Alles ging seinen gewohnten Lauf.  
" Von daher darfst du dich auf eine Nacht freuen, die daraus bestehen wird, dass ich deinen tollen Po wertschätzen werde, ich dich vor den anderen blamieren werde, wir die Lichterkette mit Oh's und Ah's bewundern werden und die roten Plastikbecher zu unseren besten Freunden werden.", sagte Cuddie gerade und sie wuschelte ihm durch die Haare. "Hab ich absolut nichts dagegen, wäre ja nichts Neues. Du darfst dich schließlich auch auf peinliche Tänze und Karaokeeinlagen freuen.", sagte sie mit einem Schulterzucken und warf sich nach seinem letzten liebevollen Angebot auf ihn drauf, setzte sich auf seine Brust und grinste. "Ich trinke selbst dich unter den Tisch, mein Lieber. Und ehe du Namasté sagen kannst, tanzt du mit pinkem Tanga auf dem Kopf den Hula.", prophezeite sie vor und wandte sich dann wieder an die Uhr.

"Die Party fängt doch offiziell in einer Stunde an? Geben wir uns einundhalb Höflichkeitsstunden und wir müssten uns in einer halben Stunde fertig machen. Ich habe unglaublich süße betonende Hosen gekauft, und genug zuckersüße Tops, die jedes Männerherz zum Höherschlagen  bringen, um einen Laufsteg auszustatten.", sagte sie dann und blickte auf ihren entsprechenden Koffer, der noch unangetastet neben ihrem Bett stand.
Dass das Bad in der halben Stunde vor der Party ihr gehören würde, war beiden klar. Bonbonhaar und Meeraugen mussten schließlich in Szene gesetzt werden und wenn man die Unterbrechungen eines neckenden Cuddie mit einberechnete war eine halbe Stunde ganz in Ordnung.
"Brauchen wir noch etwas? Alkohol? Oder vertrauen wir darauf, dass unsere Mitschüler genug geschmuggelt haben?", fragte sie dann und freute sich auf die Party wie ein kleines Kind. Sie saß noch immer auf seiner Brust und trommelte nervös mit ihren Fingern auf seinen Muskeln herum. Schulpartys waren doch mit Nervenkitzel in die Fänge der Aufsichtspersonen zu geraten, die besten. Außerdem konnte sie sich betrunken in Cuddies Obhut begeben, der nicht weniger beheitert sein würde. Und eine betrunkene Cuddie-Sanako-Mischung war schon immer das Beste gewesen, was diese Schulpartys gesehen hatten.
Nach oben Nach unten
Cuddie McCayden
BATTLEGNOM
Cuddie McCayden

Anzahl der Beiträge : 22
Anmeldedatum : 17.04.14

Kapitel ;; BLACK SHEETS  Empty
BeitragThema: Re: Kapitel ;; BLACK SHEETS    Kapitel ;; BLACK SHEETS  EmptySo Dez 14, 2014 8:55 pm

Cuddie nickte und legte den Kopf dann wieder nach hinten auf seine Hände. Etwas, was sich verband und ein Fuchs mit einem Hirsch oder einem Wolf zu verbinden war vielleicht nicht das abwägigste. Er schwieg einen Moment und überlegte sich, wie er welchen Tierkörper am ehesten auf seinem Knöchel ablichten lassen würde. Ganz gleich wozu er sich entschied, stand für ihn aber fest, dass er das Geschenk von Sanako nicht voll annehmen konnte. Es war ihr Geburtstagsgeschenk und es war genau das Geschenk, was sie sich fast nicht mehr erhofft hatte zu bekommen. Er wollte es zwar teilen, aber nicht auf ihre Kosten. Er würde die Kosten zumindest zum großen Teil selbst für sein Tattoo übernehmen und nicht bloß etwas dazu geben. Das stand für ihn fest.

Er nickte um sein abschließendes Einverständnis noch einmal zu geben. "Okay. Dann machen wir es." Er lächelte sie aufmunternd an, auch wenn er dennoch ein paar Sorgen hatte. Ein Tattoo war ein Tattoo ganz gleich für wen, auch wenn es für Sanako wohl nicht weh tat. Und sollte es bei den beiden doch einmal zum Funkkontakt kommen, so musste er kein schlechtes Gewissen haben, dass er es geschenkt bekommen hatte und zudem würde er sich sicherlich etwas aussuchen, was auch alleine unglaublich aussah. Aber darüber musste er sich ja jetzt noch keine Gedanken machen. Viel eher schüttelte er lachend den Kopf, als sie ihm phophezeite, was an diesem Abend geschehen würde. Er bezweifelte, dass er es genauso tun würde und er bezweifelte vorallem, dass sie ihn unter den Tisch trinken würde. Aber dennoch hatte er kein Problem damit, den Abend so zu verbringen, vorallem weil er genug Selbstbewusstsein hatte, als zu glauben drinn war, dass ihm der pinke Tange als Kopfschmuck ausgezeichnet stehen würde. Dann lachte er abermals auf. "Das hat nichts mit Vertrauen zu tun, viel eher wissen wir Beide wohl, dass mehr als genug für die ganze Bagage vorhanden ist." Allerdings schüttelte er dann den Kopf. "Die letzte halbe Stunde gehört zwar dir, aber da es der erste Tag ist an dem ich die alten Gesichter und die Neue Brut sehen werde, muss ich mich heute doch auch mal ein kleines bisschen rausputzen." Natürlich würde er sich nicht herausputzen, aber er wollte zumindest frisch geduscht hin, wenn er danach schon nach Bier und anderem Alkohol roch. Er legte seine Hände, die er unter dem Kopf hervorzog, auf die ihren und stoppte sie somit davon, dass sie weiter auf seiner Brust herumtrommelte. Nicht zuletzt auch deswegen, weil es ihn nervös machte, angetrommelt zu werden.

Er ließ seine Hände dann abermals zu ihrer Hüfte gleiten und setzte sie wieder neben sich, sich selbst erhebend. Er schritt um sein Bett herum und ging zu seiner Komode und zog ein frisches Handtuch heraus und schloss dann die Schublanden wieder. "Ich beeil mich auch. Und in der Zeit kannst du dich hier ja wieder breit machen und deine Teufelskleidung verteilen..." , sagte er dann zwinkernd und machte kurz halt, ehe er weiter Richtung Badezimmer stiefelte. "Oh und wie immer : nicht spannern, Bonbon!", sagte er dann lachend und warf sein Handtuch auf die geschlossene Toilettenschüssel, ehe er sich umdrehte und die Badezimmertür schloss. Er entkleidete sich schnell, wuschelte sich nocheinmal durch die Haare, sich selbst erinnernd, dass die Hitzeeinstellung hier nicht wie zu Hause war, und stieg dann in die Duschkabine und zog den Vorhang zu.

Als er wieder heraustrat trocknete er sich grob ab und legte sich das Handtuch dann um die Schulter, ehe er zurück in seine schwarze eng anliegende Boxer schlüpfte und sich dann seine Jeans wieder hoch zog. Nach seinem Aftershave greifend und seinen Rasierer wieder weglegend, ließ er ein paar Tropfen auf seine Haut einsickern und stellte dann alles wieder links auf die Ablage. Er schrubbte sich noch schnell die Zähnchen und sprühte einmal kräftig Deo- den Raum für Nachnutzer "verpestend". Er zog das Handtuch über den Kopf, ehe er die Tür wieder öffnete um durchzulüften und Sanako das Go zu geben und schlurfte dann Barfuß wieder über den Boden zu seiner Zimmerhälfte, sich die Haare trockenwuschelnd und machte erst wieder vor seinem Kleiderschrank stopp. Er öffnete die Türen und suchte nach einem frischen Shirt.
Nach oben Nach unten
Sanako Asanuma
TIEFSEEROSE
Sanako Asanuma

Anzahl der Beiträge : 22
Anmeldedatum : 13.07.14

Kapitel ;; BLACK SHEETS  Empty
BeitragThema: Re: Kapitel ;; BLACK SHEETS    Kapitel ;; BLACK SHEETS  EmptyMi Dez 24, 2014 1:30 am

Sie winkte ab, als er meinte, er müsse sich 'rausputzen'. Sie wusste, dass er viel zu eitel war, als dass er mehr auf sein Gesicht oder seine Haare klatschen würde als das Nötigste. Nicht, dass sie das verlangen würde. Das eine Mal, als sich Sanako auf seinem Gesicht austoben durfte, hat er sich, beim Versuch die Wimperntusche restlos loszuwerden, mit dem Abschminktuch ins Auge gestochen und sie durfte sich anhören, dass sie in der Nähe seines Gesichtes nicht mehr erwünscht war. Das hielt nicht lange.
Er hielt plötzlich ihre Hände fest und hob Sanako dann wieder von sich und stieg vom Bett. "Und wie ich mich breit machen werde.", sagte sie selbstsicher und mit einem Honigkuchengrinsen, dass man ihr das auch gar nicht übel nehmen konnte. Solange nicht das ganze Zimmer in Pastel eingekleidet war.
Als er sie an das Nicht-Spannen erinnerte, zuckte sie mit den Schultern und wartete, bis er im Bad verschwunden war, bevor sie aufstand und klopfte einmal mit der Faust gegen die Tür. "Oh beeile dich, Romeo. Ich habe bereits in diesem Momente Sehnsucht nach deinem Adonis-Körper und deinem Hades-Sarkasmus!", rief sie und legte die jammernste Stimme auf, die sie aufbringen konnte. Theaterreif, natürlich.

Sie wandte sich ab und warf einen müden Blick auf ihren Mammutkoffer. Eigentlich hatte sie überhaupt und so gar keine Lust, alles wieder in die Schränke einzuräumen. Sie schlurfte langsam hin, trat den Koffer mit ihrer Fußspitze um, sodass er auf dem Bauch lag und öffnete ihn quälend langsam und unmotiviert. Sie setzte sich in die Hocke und warf zuerst ihr Bettzeug auf das Bett und zog den Koffer dann mit einem Fuß, schleifend, über den Boden zu ihrem weißen Kleiderschrank. Wenn niemand hinsah, war Sanako der Inbegriff von Faulheit.
Sie räumte Tops und Oberteile in die Fächer, legte die Hosen darunter und warf die Socken in eine Kiste, und endlich hängte sie die Kleider an eine Stange.
So, wie die Klamotten nun ordentlich und offen vor ihr hingen oder lagen, konnte Sanako sich sogar ausdenken, was sie würde tragen können heute Abend. Zum Glück wurden diese Partys im Sommer veranstaltet, wo es in der Nacht selbst noch warm genug war, um mit Shorts durch die Gegend zu tanzen. So zog sie eine schwarze Lederoptikshorts aus dem Kleiderschrank und warf sie auf ihr Bett. Ihr folgten ein weißes enges Top und ein kuschliger pinker Cardigan mit dunkelpinken Punkten. Und schwarze Sandaletten mit Absatz und süßen Riemchen fanden ihren Weg auf dem Bett.
Sie hörte das Wasser im Bad rauschen und machte sich dran, das Bett zu beziehen.

Sie stand direkt neben der Tür, mit den Anziehsachen im Arm, als Cuddie endlich aus dem Bad geschlurft kam. Sie huschte geschickt rein, sodass er sie nicht einmal richtig sehen konnte. Gleich darauf zog sie die Tür hinter sich zu und wollte ihre Sachen auf die Ablage legen, als der ganze Deorauch in ihre Lungen fand und sie erbärmlich husten musste. "Du .." Ein Husten unterbrach sie. "Idiot!" Sie öffnete das Fenster und entkleidete sich nach Luft ringend, ehe sie selbst in die Dusche hüpfte und sich mit dem Duft von Rosen und Vanille einrieb.

Natürlich brauchte Sanako länger als Cuddie. Alleine ihre Bonbonfarbene Haarpracht zu föhnen und zu bürsten bedurfte eine Viertel Stunde. Vom Anmalen im Gesicht ganz zu Schweigen, obwohl sie im Vergleich zu anderen Mädchen dieser Schule sparsam schien. Ein bisschen die Haut verfeinern und die Augen hervorheben, für den Püppchenlook, der mit dem "Siehst-du-den-grimmig-guckenden-Kerl-da?"-Blick perfekt harmonierte. Sie zog sich das Partyoutfit über und betrachtete sich zufrieden im Ganzkörperspiegel, drehte sich einmal und knotete ihre Haare anschließend zu einem Messy-Bun, der sich irgendwann absichtlich unabsichtlich lösen würde.
Sie gab dem Bad einen Spritzer ihres Parfüms ab, bevor sie die Tür öffnete und ihre gewohnte Umgebung im neuen Look begrüßte. "Da bin ich.", sagte sie dann und öffnete das Fenster in ihrem Zimmer, erhaschte einen Blick auf Schüler mit verdächtig schweren Rucksäcken. "Mein Lieber, die Party bereitet sich gerade selbst vor und sie sieht vielversprechend aus.", grinste sie dann und lehnte sich an den Schreibtisch unter dem Fenster. "Freust du dich?", fragte sie mit einem zuckersüßen Lächeln und einem erwartungsvollen Unterton.
Nach oben Nach unten
Cuddie McCayden
BATTLEGNOM
Cuddie McCayden

Anzahl der Beiträge : 22
Anmeldedatum : 17.04.14

Kapitel ;; BLACK SHEETS  Empty
BeitragThema: Re: Kapitel ;; BLACK SHEETS    Kapitel ;; BLACK SHEETS  EmptyMi Dez 24, 2014 2:12 am

Cuddie hatte sich für ein grau-blaues Shirt ohne Aufdruck entschieden. Etwas, was nicht von seinem Gesicht ablenken konnte, weil man es lesen wollte, erschien ihm genau richtig. Und die Farbe? Die Farbe liebte er, weil es so einfach wirkte, aber den eigentlichen Körper verdammt gut aussehen ließ. Es wirkte nicht auf zuaufgesetzt, zu überladen. Es wirkte natürlich und schaffte es doch, die Haarpracht in Szene zu setzten und den Blick zu seinem überaus gut aussehenden Gesicht zu lenken. Er zog es sich über den Kopf und zog dann umständlich das Handtuch aus seinem Hals-Loch. Er war schon verdammt intelligent, wie er es schaffte es falsch anzuziehen. Er schüttelte sich den Kopf und schrubbelte nocheinmal mit dem Handtuch über seine feuchten Haare, eher er einen Fön aus der Komode zog, den Stecker in die Steckdose schob und sich die restlichen Haare dann auch relativ schnell trocknete. Das Hantuch landete auf seinem Bett.

Als die Haare trocken waren, zog er den Stecker wieder heraus und wickelte das Kabel um den Griff des Föns, ehe er ihn wieder in seiner Komode verstaute und die Schublade zuschob. Er holte einen groben Kamm heraus und fuhr sich damit ein paar mal durch die Haare und legte ihn dann ohne weitere Beachtung oben auf der Komode ab und sah in seinen Spiegel hinein. Ihm gefiel eigentlich, was er da sah. Seine Haare wirkten zwar verwuschelt, aber das taten sie immer und mitlerweile sahen sie so aus, als wenn ein Prinzip hinter dem Wuscheln lag. Sein Gesicht unverändert und die Piercings glänzten. Er drehte spielerisch an einem herum und musste dann lachen. Er strich sein Stirt glatt und seine Hose nochmal hoch, ehe er sich auch einmal seitlich hinstellte und dann beschloss Socken und Schuhe anzuziehen. Und da er es sich vornahm tat er das auch, schlüpfte in Schwarze Socken und seine Schwarzweißen Sneakers und band sich dann zwei saubere Schleifen.

Als Sanako aus dem Bad gestürmt kam, hatte er sich für eine kurze Zeit wieder auf sein Bett gelegt, nachdem sein Handtuch Platz auf der Heizung gefunden hatte. Das sie sich das Zimmer teilten, hatte nur einen Harken. Er musste die Mädchen mit denen er schlief immer erst in ihrem eigenen Zimmer aufsuchen und manchmal verstörte ihn, was er da vortraf. Aber dennoch würde er die Lage nicht ändern wollen. Er bestaunte sie eine Weile und zwinkerte ihr dann zu. Normalerweise wäre er durch ihre Haare gefahren und hätte sie verwuschelt, aber er wollte ihre Frisur nicht zerstören, ehe sie ihren Auftritt hatte und deswegen legte er den Arm um sie und grinste bloß blöd. "Hast du alles, dann könnten wir los?" Er schob sich sein Handy in seine rechte Hosentasche und dann sein Portmonai in seine linke Gesäßtasche und war damit ausgerüstet für den Abend.

Als er sie schließlich aus der Tür auf den Gang und diesen entlang geführt hatte, betraten sie das Treppenhaus und gingen ein Stockwerk nach unten. Hier befand sich der Gemeinschaftsraum, der schon gut befüllt war und viele brüllten bereits jetzt schon, als wenn sie ihre eigenen Einkäufe zur Hälfte bereits seid dem Mittag in Beschlag genommen hätten - zurecht. Jetzt allerdings ließ er sie einen kurzen Augenblick mit einem Zwinkern zurück und kam mit vier gekonnt in den Händen haltenden roten Plastickbechern zurück. Alle waren mit gut durchgemischter Bole gefüllt. Er reichte ihr zwei und kippte seinen ersten Becher sofort herunter, ehe er den zweiten fester in die Hand nahm und den anderen wegwarf. Ein aufwärm-Becher war wichtig und danach konnte der Abend beginnen. "Wuh! Let's Party, kleines Bonbonmädchen!", jubelte er ihr entgegen und riss seinen freien Arm hoch ehe er sie breit grinsend betrachtete und ihr in die Menge hinein folgte.
Nach oben Nach unten
Sanako Asanuma
TIEFSEEROSE
Sanako Asanuma

Anzahl der Beiträge : 22
Anmeldedatum : 13.07.14

Kapitel ;; BLACK SHEETS  Empty
BeitragThema: Re: Kapitel ;; BLACK SHEETS    Kapitel ;; BLACK SHEETS  EmptyMo März 09, 2015 10:17 pm

Cuddie - schlicht und um seine fabelhafte Schlichtheit bewusst - legte einen Arm um ihre schlanken Schultern und grinste blöd auf sie herab. Sie legte ihren Kopf ein bisschen in den Nacken, um ihm ins Gesicht gucken zu können, und nickte. "Handy lass ich hier, du passt ja bestimmt auf mich auf."; sagte sie dann und fuhr sich nochmal über die Haare und besah ihre Kreation im Spiegel. "Ich bin bereit!", sagte sie also breit grinsend und löste sich aus seinem sanften Griff.

Den Flur lang, die Treppe runter und schon waren sie im Gemeinschaftsraum, von manchen liebevoll Clubraum genannt, obwohl niemand wusste, welche Art Clubs sich hier treffen sollten. Kaum hatten sie einen Fuß über die Schwelle gesetzt, dröhnten ihnen Indie-Rock gemischt mit Dubstep entgegen, übertönt vom Brüllen der Schüler - die Mitbringsel wurden wohl schon fleißig runtergeschüttet. Cuddie verschwand und Sanako sah sich einen Moment um, nach bekannten Gesichtern und attraktiven Neulingen - doch bevor sie jemanden hätte ausmachen können, kam ihr Lieblingsgesicht wieder und hielt ihr zwei Becher hin. Natürlich rot, wie jede gelungene Party. Als er jubelte, musste sie lachen und warf ihm einen Luftkuss zu.
"Nicht lang schnacken, Kopp in Nacken!", rief ein Blondschopf Sanako entgegen, als er auf die beiden zukam und erst Cuddie eine Faust hinstreckte und dann Sanako zuzwinkerte.
Sanako grinste, leerte den Becher und stellte ihn neben eine Zimmerpflanze.

"Auch hier?", sagte sie leicht grinsend und blickte auf den vollen Becher, aus dem klar und penetrant der Vodkageruch hochkam und auch aus dem Mund des Blondschopfes kam der Beweis, dass Taylor nicht seit gerade mal 10 Minuten trank.
"Na klar, ich lass mir das doch nicht entgehen, Puppi! Keine Party ohne den Taylornator!", rief er und riss beide Arme hoch, sodass seine Schulter ein paar Tropfen abbekam. Dies schien ihn nicht zu stören, denn schon gleich schien der Abgänger weitere Mitschüler zu sehen, die abgedroschene Trinksprüche vertragen konnten - mit immer noch erhobenen Armen lief er durch die Menge und vergaß sich zu verabschieden.
"Wie lange geht die Party schon? Die sind ja jetzt schon alle .. willig.", sagte sie und hob eine Augenbraue. Sie hoffte nur, kein Lehrer würde vorbeischneien wollen und eine Kostprobe ihres Verhaltens verlangen.


Zuletzt von Sanako Asanuma am Do Jan 07, 2016 2:40 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Nach oben Nach unten
Cuddie McCayden
BATTLEGNOM
Cuddie McCayden

Anzahl der Beiträge : 22
Anmeldedatum : 17.04.14

Kapitel ;; BLACK SHEETS  Empty
BeitragThema: Re: Kapitel ;; BLACK SHEETS    Kapitel ;; BLACK SHEETS  EmptyDi Apr 14, 2015 12:58 am

Cuddie lachte Taylor bereits entgegen, als er diesen auf sie zukommen sah. Unter den ganzen Menschen war es nicht wirklich leicht herauszusortieren, wer auf einen zukam und wer einfach nur an einem vorbei wollte, oder aber vorbei gedrängt wurde, denn die Masse bewegte sich wie ein Kaumgummiklumpen : Wenn, dann zusammen und ziehend. Tatsächlich war ein Kaugummiklumpen garkein so schlechter Vergleich. Man klebte an einander, ob man wollte oder nicht, doch Cuddie wollte sich da wenig beschweren. Denn wer sich auf dieser Party befand war entweder auch nüchtern ziemlich gut anzusehen, oder aber (besonders auch ein paar männliche Wesen) bereit sich schön trinken zu lassen oder schön zu trinken. Waurm war man sonst zusammen gekommen?! Motivation für das kommende Semester zu sammeln war wohl eher ein sehr fadenscheiniges Alibi um dem Abend mit steigender Laune bei zu wohnen.

Taylor fand sich jedenfalls bei ihnen ein und streckte Cuddie erst einmal die Faust entgegen die Cuddie mit eben seiner und einem breitem Grinsen begrüßte. "Taylor!", rief Cuddie aus und schlug ihm mit der freien Faust nocheinmal freundschaftlich auf die Schulter. "Nicht lang schnacken, Kopp in Nacken!", war Taylors Antwort und mit einem kurzen Zwinkern zu Sanako herüber war klar, dass Taylor genau wusste, weshalb er an diesem Abend dabei war... und wenn Cuddie sich so umsah, wussten seine weiblichen Beobachter das ebenfalls ziemlich genau. Während Taylor nun allerdings seine Worte eher an Sanako richtete und sie scheinbar zufrieden über diesen schwungvollen Einstieg in die Party selbst antwortete, richtete Cuddie seine Aufmerksamkeit kurz auf die weiblichen Begelegschaft in Taylors Wanderrichtung. Zwei Blondinen, die eine wohl von Natur die andere schwedisch Blond gefärbt, hatten gerade die Köpfe zusammengesteckt und waren darin vertieft einander zu lauschen. Das schwedische Versuchsobjekt legte nun die Hand über den Mund und zog die Mundwinkel hoch, ehe beide den Blick wieder zurück zu ihnen schwenkten und Taylor gerade zu einfingen. Als auch er das mitbekam machte er sich, ohne sich zu verabschieden, auf den Weg zu den Beiden herüber. Cuddie nahm ihm das nicht übel. So wie er den Abend derzeit einschätzte, war es gut möglich, dass sie Taylor mehr als einmal begegneten, es sei denn er verschwand vorzeitig... Die Chancen schienen für ihn ja gut zu stehen.

Cuddie musste schief grinsend wieder zu Sanako blicken und legte den Kopf etwas schief. "Wie lang geht die Party schon? Die sind ja jetzt schon alle ... willig.", bemerkte sie und sah scheinbar skeptisch zu ihm hoch. Cuddie musste kurz auflachen, sah sich nocheinmal prüfend um ehe er Sanako zu zwinkerte. "Alle sind schon willig? Du etwa auch?!", er grinste sie kurz schief an und rückte ihr lässig ein Stück näher auf die Pelle, ehe er die Zunge raus streckte und mit den Schultern zuckte. "Ich bin sicher, dass das erste was passiert ist, eine Runde Vodka für Alle war...und damit der Beginn noch nicht zu weit zurück liegen dürfte. Vodka ist ein Alibi für alles...", lachte er und zwinkerte ein weiteres mal, ehe er einen großen Schluck aus seinem Becher nahm. Dann noch einen. Und dann nickte er bestimmt und riss erneut die Hand in die Luft. "Ein Alibi für alles, Sanako! Lass uns willig werden.", rief er und leerte den Becher dann ganz, ehe er seine Hand auf ihren Rücken legte und kurz aufmunternt klopfte, dann den Becher in die Ecke warf, leicht in die Hocke ging und mit breiten Beinen, arschwackelnd und jubelnd in die Menge tanzte. Erotik? Nein! Aber dennoch - das war eben Cuddie wie er leibte und lebte.
Nach oben Nach unten
Sanako Asanuma
TIEFSEEROSE
Sanako Asanuma

Anzahl der Beiträge : 22
Anmeldedatum : 13.07.14

Kapitel ;; BLACK SHEETS  Empty
BeitragThema: Re: Kapitel ;; BLACK SHEETS    Kapitel ;; BLACK SHEETS  EmptyDo Jan 07, 2016 3:30 pm



Cuddie lachte kurz, ehe er näher an Sanako heranrückte. Sie legte ihre Hand auf seine Brust und hielt ihn grinsend auf Abstand. "Dafür braucht es ein bisschen mehr als ein Becher.", sagte sie vielversprechend und kurz nachdem sie den Satz beendete, drehte jemand die Musik voll auf. Sie hörte noch, wie Cuddie seine Vermutung in den Raum warf und dann plötzlich, mit dem Beat im Einklang, arschwackelnd dahintanzte und Sanako in der Masse allein ließ.

Nun, allein zwischen dem gesamten betrunkenen Internat. Ein so hübsches und auffälliges Mädchen blieb natürlich nicht alleine und so musste sie sich nur einmal umdrehen, um ein bekanntes Gesicht zu sehen. Blond, groß gewachsen, eine perfekte Figur. So stand Claire vor ihr mit einer Flasche voller Vodka-O, die sie auch gleich an Sanakos glänzenden Lippen hielt. "Hey, wo ist Cuddie?!", rief die Blonde gegen die Musik an und als Sanako in die Richtung wies, nahm  *Claire*sie bei der Hand und sie tanzten lasziv - nun Claire tanzte lasziv, denn wenn Claire etwas konnte, dann war es wie eine Edelnutte zu tanzen und dabei Kerlen einen Korb nach dem anderen zu geben, Claires Tanz galt nämlich der weiblichen Fraktion - in die Gruppe, in der auch Cuddie verschwunden war.
Als sie den Schwarzhaarigen sahen, drehte dieser voll auf und Claire nahm Sanako zufrieden bei der Taille und zeigte ihr (als ob Sanako das noch nicht wusste), wie man sie am besten bewegte, um die Augen aller genau auf ihr Gesäß zu leiten.
Claire jedenfalls konnte die Hände nicht von Sanako lassen, und egal wie oft Sanako ihre Hände von der Taille nahm, Claire hatte zu viel intus, um das zu verstehen. "Claire!", rief Sanako gegen die Musik und klatschte einmal heftiger gegen die gebräunten Hände der Blondine. "Bisschen bi schadet nie!"; grölte sie nur und nahm Sanakos Gesicht heftig in die Hände, wollte ihr einen Kuss auf den Mund drücken, hätte sich Sanako nicht weggeduckt und den Moment der betrunkenen Euphorie ausgenutzt. Sie warf sich regelrecht in Cuddies Arme und rief "Rette mich!" in sein Ohr. In der Zwischenzeit hatte auch Sanako noch etwas nachgekippt und sie merkte, wie die Musik ihr Herz etwas zum Stolpern bachte. Wenn sie nicht tanzte, schienen ihr ihre Beine nicht zu gehorchen.

Nach oben Nach unten
Cuddie McCayden
BATTLEGNOM
Cuddie McCayden

Anzahl der Beiträge : 22
Anmeldedatum : 17.04.14

Kapitel ;; BLACK SHEETS  Empty
BeitragThema: Re: Kapitel ;; BLACK SHEETS    Kapitel ;; BLACK SHEETS  EmptyDo Jan 07, 2016 6:10 pm

Nun war es also soweit: die Party war im vollen Gange und jeder hatte seinen Nebenmann gefunden und seine Nebenfrau kennengelernt. Die Frauen hatten sich zu ihren Grüppchen zusammengefunden und waren bereits wieder dabei sich aufzulösen, da die Löwinnen bereit waren sich umwerben zu lassen. Die Tänze wurden immer enger und schlichtweg auch tollpatschiger je betrunkener die Meute wurde. Viele hatten die Kontrolle über ihre Beine verloren und waren nun dabei zu versuchen sie hoffnungslos vorwärts zu bewegen, wobei sie allerdings einige Schlenker hinlegten und hier und dort aneckten und hier und dort an dem Einen oder der Anderen hängen blieben. Auch Cuddie hatte kurz das Vergnügen eine junge Dame an seinem Arm hängen zu haben die er natürlich auffing und wieder auf die Beine stellte, allerdings nicht auf ihre mehr hilflosen als zurechnungswürdigen Flirtversuche einging. Kurz darauf hatte er sich wieder befreit und sie eckte beim Nächsten an - Cuddies Freund. Der war wesentlich glücklicher über diese Bereitschaft sich an ihn zu klammern und so wie Cuddie die Blicke deutete, würde es heute nicht das letzte mal sein, dass die Beiden an sich hängen würden.

Bald schon tatsächlich wich das vorsichtige auf den Beinen halten und an den anderen Klammern einem innigen Kuss dem nichts gleichstand. Cuddie wandte deswegen bereitwillig den Blick von den Beiden ab. Er hatte anderes zu tun als jemanden zu bespannen wie sie rummachten. Er ließ seinen Kopf kurz in den Nacken fallen, streckte und reckte sich zum durch die Luft schwebenden Bass der seine kleinen Härchen auf dem Arm und den Beinen zum stehen brachte. Das war wirklich eine schwummrig schöne Atmosphäre, doch langsam aber sicher fehlte ihm etwas Begleitung, auch wenn das Unterhalten sich mit dem Alkohol und der Lautstärke nicht mehr vereinbaren ließ. Er ließ seinen Kopf über die Gruppen schweifen und erkannte ungemein gewollt Sanako und ihre Freundin zusammen eng aneinander tanzend. Nach näherem hinschauen wurde ihm bewusst wen er da vor Sanako den reizenden Po schwingend sah : Claire. Sie hatte was, aber sie hatte vor allem andere Interessen an einem Abend wie diesem, als die meisten Männer deren Blick sich mit Cuddies wohl kreuzen würden. Doch auch Sanako wurde nicht verschont und bei ihr war Cuddie sich nicht so sicher, wie sie sich vorstellte, dass der Abend enden würde. Um ihr nicht die Tour zu verscherzen näherte er sich mit einigem Abstand um nicht zu sehr aufzufallen, auch wenn ohnehin jeder wusste, dass die Beiden ständig zusammen hingen...nicht zuletzt auch wegen dem gemeinsamen Zimmer.

Sanako erwischte ihn wohl in ihrer Nähe, denn erst schenkte sie ihm ein Lächeln und dann ein Schwanken in seine Richtung. Letzten endes schaffte Cuddie es erneut ein schwankendes an ihn geklammertes Mädchen in seinen Armen zu halten. Doch diesmal war er damit einverstanden. Besser bei ihm als bei jemand Anderem, nicht wahr? Ihm, dem großen, weisen und mutigen Cuddie konnte man immerhin vertrauen. Auch betrunken. Da war er sich ziemlich sicher und er wollte auch nie das Gegenteil kennen lernen. Genug der schlechten Gedanken, er schüttelte den Kopf und die Haarpracht schwang wild mit während er zu Sanako blickte. "Nanu, Prinzessin?" Sein Ohr vernahm ein "Rette mich!", was dem wilden in seine Arme werfen fast zu schade zu sein schien. Dem Ausruf musste er natürlich trotzdem nachkommen weswegen er Claire einen wirklich vielsagenden Blick zuwarf, der ausdrücken sollte wie gut sie ihre Rolle verkörperte und wie viele Männerherzen sie diese Nacht wieder eiskalt zerspringen lassen würde, aber auch, dass er sich nun um Sanako kümmerte. "Nun dann...möchtest du dich von Claire verabschieden oder möchtest du gleich der ganzen Party Adieu sagen?", lachte er sie fragend an. Die Lust am Tanzen schienen ihre Wabbel-beinchen immerhin noch nicht verloren zu haben. So oder so, er würde sie ohnehin ins Zimmer zurück tragen, die Frage war nur, wann sie sich das vorstellte.
Nach oben Nach unten
Sanako Asanuma
TIEFSEEROSE
Sanako Asanuma

Anzahl der Beiträge : 22
Anmeldedatum : 13.07.14

Kapitel ;; BLACK SHEETS  Empty
BeitragThema: Re: Kapitel ;; BLACK SHEETS    Kapitel ;; BLACK SHEETS  EmptyMo Apr 27, 2020 6:03 pm

Kapitel ;; BLACK SHEETS  Tumblr_p6lau6lQKY1qza1qzo1_540

Sanako hatte es kaum erwarten können, wieder hier zu sein. Ihre Mütter hatten sie die Semesterferien über immer wieder in Familienaktivitäten eingespannt und gar nicht bemerkt, dass ihre Tochter keine 17 mehr war. Irgendwann war also auch der 47te Besuch im Wildtierpark nicht mehr amüsant, wenn man eigentlich nur zurück in die Stadt wollte. Ihr Koffer lag wie nach einer Explosion ausgebreitet auf ihrem Bett und die Sachen, die sie nicht herausgezogen hatte, um sie sich anzuziehen, lagen überall verstreut auf Matratze und Boden. "Na hoffentlich ist meine Zimmernachbarin genauso schlimm", grinste Sanako in die Leere ihres Zimmers hinein und trug den letzten Schliff auf ihrem Gesicht auf. Nicht, dass sie es nötig hatte, aber ein wenig Glitzer und ein geschwungener Eyeliner signalisierten klar, dass sie heute bereit für ein wenig sinnloses Besaufen war. Nun, so sinnlos nun auch wieder nicht. Schließlich fing das Sommersemester an und das bedeutete neben langweiligen Vorlesungen auch knappe Hot-Pants, oberkörperfreie Sportstudenten und Wohnhauspartys ohne Ende. Also all das, was Sanako zu Hause schmerzlich vermisst hatte.
Sie drehte sich noch einmal vor dem Spiegel um und betrachtete sich nachlässig. Freizügig genug, um Blicke zu ernten, aber nicht zu freizügig, um dauernd den wenigen Stoff zurechtrücken zu müssen. Perfekt.

Die diesjährige "Welcome Back"-Party fand im Jungenwohnhaus statt und Sanako hoffte, dass sie sich wenigstens dieses Mal ein wenig mehr Mühe bei der Dekoration gegeben hatten. Die letzte Party musste mit den klassischen roten Bechern als einzige Deko auskommen, während die Kunststudentinnen in ihrem Wohnhaus immer das volle Programm aufzogen. Als sie ankam, wurde sie positiv überrascht: Girlanden hingen über allen Türen, Luftballons waren mit liebevollen "Fuck Offs" und "Go Fuck Your Selfie" überall auf Boden und den Wänden verteilt und sogar ein paar einzelne Lichterketten beleuchteten den vollen Tisch mit Alkohol. Und da war auch Sanakos Ziel. Um sie herum standen bereits große und kleine Gruppen, lümmelten auf den wenigen Polstern und reichten eifrig Joints wie Friedenspfeifen herum. Welcome back, indeed. Ach, wie hatte sie den süßlichen Geruch von Alkohol, Hormonen und THC vermisst. "Sanako!" Sie drehte sich mit der Kelle in der einen und dem roten Becher in der anderen um und sah das breitlächelnde Gesicht von Claire, welches auf sie mit schnellen Schritten zukam. Ihre Augen waren gerötet und sie trug noch weniger als sonst. "Wie viele Mädels hast du schon abgeschleppt?", fragte Sanako belustigt und vollendete ihre Aufgabe, schob auch Claire gleich den nächsten Becher zu. "Du könntest die Erste sein", antwortete ihre Freundin und warf der Rosahaarigen einen Kussmund zu. Diese fing ihn mit der freien Hand auf und steckte sich ihn in die Hosentasche. "Für später." Claire rollte die Augen über Sanakos Gebären und legte ihre Hand fest um Sanakos Handgelenk. "Komm, du musst ganz dringend den Neuen in meinem Mathekurs kennenlernen. Der ist mehr als dein Typ und single .. und noch irgendwas, was dir gefällt, aber ich habs vergessen ..", murmelte Claire dann und Sanako verkniff sich ein Grinsen. Sie folgte ihrer Freundin bereitwillig zu einer Gruppe, die draußen auf der Terrasse saß und stieß ein Gebet in den Himmel, als sie erkannte, welchen Mathenerd Claire da meinte. "Otis, das ist Sanako! Meine beste Freundin. Frag sie mal, ob sie dir einen Grand Jette zeigen kann", faselte Claire vor sich hin und schob Sanako in Richtung der Gruppe. "Ehm .. wir kennen uns schon, Claire", eröffnete Sanako und merkte, wie ihre Wangen sich rot färbten. Dass Claire den Ballettsprung falscher nicht hätte aussprechen können, ließ sie unerwähnt. Aber das war auch gerade nicht wichtig. Wichtig war, dass Claire sie gerade dem Typen vorstellen wollte, mit dem sie bei der letzten Party auf Molly rumgemacht hatte - und danach einfach in die Nacht verschwunden war, ohne sich zu melden. Sie hatte nicht gedacht, dass sie das so schnell einholen würde. Und sie hatte nicht gedacht, dass Claire die Geschichte vergessen hatte. Vermutlich war es nicht ihre erste Friedenspfeife am Tag gewesen. Die meisten aus der Gruppe kannte sie ebenfalls. Sanako hob ihre Hand zu einem allgemeinen Winken und setzte sich dann widerstrebend neben Claire auf den Boden. Gerade war ihr nichts ferner, als die erste Party des Jahres mit den Eskapaden der letzten zu beginnen. Neben Otis saß Cuddie und sie warf ihm ein überraschtes, aber aufrichtiges Lächeln zu. Sie hatte ihn ein paar mal auf dem Campus getroffen, Nummern getauscht und seit jeher auch öfter in solchen Gruppen erlebt, manchmal hatten sie auch alleine auf den Wiesen rumgelümmelt und sich gegenseitig vom Lernen abgehalten. Jedoch hatten sie sich mitten in der Klausurenphase kennengelernt und in den Semesterferien waren ohnehin alle ihrer Gespräche mit Bekannten verlaufen und sie hatten sich aus den Augen verloren. Aber dann war ja wenigstens heute ein vernünftiger Gesprächspartner in der Runde, der leider leider neben dem Rothaarigen mit den müden Augen saß.

Otis wiederum schien die letzte Geschichte nicht im Geringsten zu stören, denn er setzte sich mit Schwung zwischen Sanako und Cuddie und hielt ihr den glühenden Joint hin. "Eine Grand Jette, also? Hättest du Lust mir das heute zu zeigen?", fragte er und sah zu, wie Sanako das Friedensangebot annahm und ihm anschließend zur Antwort eine Rauchwolke ins Gesicht blies. Otis lachte und zog Cuddie ein wenig näher zu sich heran. "Ihr kennt euch auch schon, oder? Cuddie hat das Pech dieses Semester mit mir ein Zimmer teilen zu müssen", verkündete Otis und Sanako konnte den Alkohol aus seinem Mund riechen. Wie lange ging diese Party schon? "Jap .. Cuddie ist mir auf dem Campus in die Arme gelaufen und hat dabei den gesamten Kaffee auf meinen Pulli verschüttet", sagte sie grinsend und reichte nun ihm den Joint. "Es tut mir leid, dass ich dir irgendwann nicht mehr geantwortet hab .. ich bin wohl die mieseste Texterin, die es gibt. Ich gelobe Besserung", sagte sie in Cuddies Richtung und bereute wirklich, keinen Kontakt gehalten zu haben. Cuddie sah verdammt gut aus und hatte im Gegensatz zu den anderen Typen, die verdammt gut aussahen, auch noch einen beachtlichen Grips. Und Humor. Wobei Sanakos Verständnis von Humor sarkastische Sticheleien und unpassende Bemerkungen waren. Aber da schienen sie sich ähnlich.
Claire im Hintergrund rieb sich die Händchen und glaubte, dass ihre Verkupplungstechnik funktioniert hatte, ließ die drei jedoch in ihrem kleinen Dreieck in Frieden.
Nach oben Nach unten
Cuddie McCayden
BATTLEGNOM
Cuddie McCayden

Anzahl der Beiträge : 22
Anmeldedatum : 17.04.14

Kapitel ;; BLACK SHEETS  Empty
BeitragThema: Re: Kapitel ;; BLACK SHEETS    Kapitel ;; BLACK SHEETS  EmptyDi Apr 28, 2020 12:53 am

Da gab es doch diesen einen Spruch...dieses... Und täglich und Tier und... Und täglich grüßt das Murmeltier! Genauso war es mit dem College. In dem einen Moment ist der Campus einsam und verlassen, wie ein Mittvierziger mit kreisrundem Haarausfall, dessen erste und einzige Ehefrau die Koffer gepackt hatte um mit einem temperamentvollen Spanier, mit Haaren auszuwandern. Und im nächsten Moment, ein paar Monate später, war er überfüllt und wieder mit Leben und Koffern überrumpelt und überrannt, als wäre Sommerschlussverkauf. Und irgendwie war es ja auch so. Jeder bezog sein Zimmer und brachte die Hälfte seines Besitzes mit sich, Koffer, Kochtöpfe, Kissen, Matratzen, Sportzubehör und Verwandte, denen man gelobte, sich zu melden und es dann doch nicht tat. Und begann damit einen neuen Abschnitt. Mit gutem Wetter und guter Laune im Gepäck war auch er aus seinen Semesterferien zurückgekehrt und hatte sich erst einmal mitten im Trubel gestreckt und den um ihn herumschwirrenden Leuten dabei zugesehen, wie sie sich mehr oder minder zielstrebig über den gesamten Campus verteilten. Mit einem tiefen Atemzug atmete er den Stress und die Sorgen der Erstis ein, die sich gnadenlos verliefen und mehr mentales und tatsächliches Gepäck mitschleppten als der Rest, aber auch mehr Träume und Hoffnungen! Und dann war da die Trauer und die Apartheit jener, die wussten, dass dieses Semester jedenfalls nicht besser als das letzte werden würde, die bereits wussten was für Prüfungen ihnen wie große Steine in den Weg gelegt wurden, oder den Zimmernachbarn bekommen hatten, den sie schon immer gehasst hatten. Ah! Und dann war da die Motivation und die Freude, die Energie, die alles andere in den Schatten drängte und einen einfach mitreißen musste, all jener die sich freuten wieder hier zu sein, die Spaß an ihrem Fach hatten, die große Ziele mitbrachten oder ihre Freunde wiedersahen! All jene die die richtige Laune für die große Semestereinstiegsparty am Abend mitbringen würden und so die Masse tragen konnten! Perfekt! Der Ruf der Freiheit eilte ihm voraus, als er mit einem ordentlichen Wuschler durch die ungestylten Haare nun endlich auch selbst den Weg zu seinem Zimmer aufsuchte.

Er hatte bereits mitbekommen (vielmehr war es ihm von Otis selbst über mehrere Nachrichten im Minutentackt übermittelt worden, als Cuddie noch im Zug saß), dass er dieses Jahr Glück und Unglück zugleich hatte, denn er teilte sich ein Zimmer mit seinem guten Freund Otis. Als Mathematikstudent war er mindestens so schräg wie Cuddie selbst und damit eine gute Partie. Andererseits war das auch ziemlich anstrengend, wenn die geballte Ladung Merkwürdigkeit von dem einen ausging, während der andere gerade seine Batterien aufladen musste. Oder auch nur sowas simples wie eine wichtige Hausarbeit schreiben musste oder ein Essay oder ein Referat oder auch nur einen motivierten Versuch startete sich für den Unterrichtsstoff zu begeistern. Aber eigentlich freute er sich sehr. Er kannte die Macken von Otis, aber er kannte auch seine Vorzüge und ein ganz unscheinbarer, aber wichtiger Vorzug an ihm war: Er war Mathematikstudent. Er brachte keine Mädchen mit aufs Zimmer. Seine Seite des Zimmers konnte einfach jede sexuelle Spannung töten, sobald man die dicken Wälzer und die Rechnungen und die richtig langen Zahlen mit Komma sah, denn dann erinnerte man sich daran, dass man Collegestudent war und die Zukunft dunkel werden würde, inklusive Geldnot, Heiratsnot, Scheidung, Unterhaltszahlungen... Ihr versteht. Daher wusste man immer, egal was Otis mit wem trieb, er tat es nicht im gemeinsamen Zimmer! Bonus! Neben seiner übermäßigen Begeisterung für alles, was ihn vergessen ließ, welch folternden, zermürbenden und in die Selbstzweifel-treibenden Studiengang er belegt hatte, hatte er tatsächlich Humor und kannte seinerseits bereits Cuddies Macken. Es war also ein ausgewogenes Geben und Nehmen, dass auf ihn wartete. Dementsprechend begeistert stieß er seine Zimmertüre auf und stieß seinen Rollkoffer voraus ins Zimmer hinein, Otis bereits in die Arme nehmend, noch ehe er ausmachen konnte welche Zimmerseite die bessere war und von der er Otis vielleicht vertreiben musste.

Einen kleinen liebevollen Streit, eine zärtliche Rangelei und den Austausch des neusten Klatsch und Tratsch später, hatte Cuddie sich die linke Zimmerseite ergattert, seinen Koffer eilig ausgepackt, den Schreibtisch belegt und sogar ein bisschen Krimskrams verteilt - damit Otis es sich nicht noch einmal anders überlegen konnte. Und nun hatte er drei schwarze T-Shirts auf seinem Bett ausgebreitet und musste sich entscheiden, welches davon er für den Abend anziehen würde. Eine wirklich schwere Entscheidung also, die wohl überlegt sein musste. Er entschied sich für das schwarze T-Shirt, dessen Ärmel aufgerollt waren und striff es sich eilig über. Er hatte keine Lust, dass Otis zuerst aus dem Bad käme und ihn nerven würde, weil er noch nicht fertig war, deswegen bürstete er sich die wilde Mähne eilig durch und setzte sich dann betont gelangweilt auf den Boden, gerade rechtzeitig, um seinerseits damit nörgeln zu können, dass Otis immer so lange brauchte. Denn jetzt galt es keine Zeit mehr zu verlieren! Der erste Kater des Semesters wollte vorbereitet werden und das mit Trompeten, und lauter Musik, einer Menge Girlanden und den Favoriten jeder Party: die roten Plastikbecher. Sie machten sich also auf den Weg in die bereits gut besuchten Gemeinschaftsräume, schenkten sich großzügig ein und nahmen schon einmal einen zweiten Becher für den Weg mit, während sie sich nach draußen schlängelten. Noch war die Sonne zu sehen und noch war die Luft gut gewärmt, da konnte man die erste Semesterparty auch wirklich im Freien einläuten und die ersten Stunden der Collegeluft genießen.

Er hatte sie alle vermisst! Ganz ehrlich. Zuhause zu sein war gut, aber es erfüllte ihn nicht so sehr wie er sich hier einfach ausleben konnte. Sicher, seine Familie liebte ihn und er liebte seine Familie, aber irgendwie nahm einen der Freigeist der Jugend um ihn herum doch besser auf und vor allem all seine Macken, als seine Eltern. Die hatten einfach doch noch zu viele Ideen, wie ihr Sohn sich benehmen musste und wie er sein sollte, und vor allem sprachen sie nur allzu gern über die Zukunft, was wenn er ehrlich war, schon immer ein Stimmungskiller gewesen war. Selbst wenn sein Studium gar nicht allzu schlecht lief und er sich scheinbar ganz gut machte... wer wollte schon an all die grauen Tage denken, die auf einen zu kamen, wenn er das hier erleben konnte. Und vor allem genießen! Selbst Claire! Selbst Claire hatte er vermisst - und das obwohl sie sich nicht einmal wirklich an ihn erinnerte. Sie war einfach ein ganz spezielles Goldstück und hatte es eher mit der weiblichen Gesichtserkennung statt mit der männlichen, auch wenn sie immer zu jubelte „Ein bisschen bi schadet nie!“ und Cuddie ihr da voll zustimmte. Denn für Frauen machte dies absolut Sinn. Aber wenn er sich Otis an den Hals werfen musste? Herr die Welt wäre bereit für die nächste Öffnung, der Büchse der Pandora.

Otis war schon gut dabei zu vergessen, welche Sorgen auf ihn warteten, als Claire verschwand und mit Sanako zurückkehrte. Freudig überrascht winkte er ihr zu als er einen großen Schluck aus seinem roten Becher nahm. Sie hatten sich vor den Semesterferien kennengelernt und waren sporadisch in Kontakt geblieben, was er eigentlich gelernt hatte wertzuschätzen, hatten sich dann aber im großen Sumpf des „wieder Zuhause“ aus den Augen verloren. Und das war vollkommen okay. Sie entschuldigte sich dafür, nicht mehr geschrieben zu haben, aber tatsächlich wäre ihm nicht bewusst geworden, wer zuletzt nicht mehr geantwortet hatte. Er nickte kulant und lehnte sich entspannt zurück. „Also mir wäre lieber du fängst damit an unser Kennenlernen etwas wahrheitsgemäßer zu beschreiben!“, lachte er. „Ich bin mir absolut sicher, dass es maximal der aller allerletzte Schluck Kaffee im Becher gewesen ist!“, grinste er schelmisch und zwinkerte ihr zu. Seltsam wie sehr Otis sich auf sie konzentrierte, obwohl es ihm mittlerweile etwas schwer fiel geradeaus zu schauen. Er hatte schon gut vorgelegt, während Cuddie erst wieder langsam in das Training einstieg. Er hatte vor für den heutigen Abend bei allem was in seinen Becher passte zu bleiben. Das würde seinen Kopf morgen genug freuen. Er nahm den Joint zwar entgegen reichte ihn aber gleich weiter an Otis. Als Begründung hob er nur seinen Becher. Wie gesagt! Er musste erst einmal wieder reinkommen, ohne sich gleich umzubringen. Denn Zuhause bedeutete für ihn auch, dass es maximal ein zwei Bier beim gemeinsamen Grillabend mit der Familie gab. „Und? Zuhause gut entspannen können oder bist du zum Entspannen wieder zurückgekehrt?“, fragte er ein kleines bisschen neugierig.
Nach oben Nach unten
Sanako Asanuma
TIEFSEEROSE
Sanako Asanuma

Anzahl der Beiträge : 22
Anmeldedatum : 13.07.14

Kapitel ;; BLACK SHEETS  Empty
BeitragThema: Re: Kapitel ;; BLACK SHEETS    Kapitel ;; BLACK SHEETS  EmptyMi Apr 29, 2020 7:26 pm

Sie hatte zurecht erhofft, dass wenigstens Cuddie als guter Schlagabtausch-Partner dienen konnte. Bei solchen Partys musste Sanako sich oft zwischen sinnlosem Speichelaustauch, sinnlosem Wortaustausch oder sinnlosem Drogenaustausch entscheiden. Aber heute hatte sie das Gefühl, dass vielleicht immerhin wenige sinnvolle Dinge ihre Lippen verlassen würden. Mit Claire konnte sie jedenfalls heute nichts mehr anfangen, außer es fand sich kein Knutsch-Partner für die beiden. Und eigentlich glaubte Sanako auch, dass Claire ihre Kupplungsaktion noch nicht ruhen lassen würde. So laut und extrovertiert Claire schien, so penetrant war sie auch.
„Und ich bin mir sicher, dass ich den Pumpkin Spice Latte noch Stunden später an mir riechen konnte und andere auch“, erwiderte Sanako und kopierte sein Zwinkern. „Und natürlich jedes Mal erklären musste, dass ich nicht ich die Starbucks-Jüngerin bin, sondern ein großer tätowierter Typ, der beim Laufen nicht nach unten sieht“, gab sie ihr Kennenlernen weiterhin zum Besten und blieb bei der Wahrheit und nur bei der Wahrheit, so wahr Gott ihr helfe. Nun, vielleicht nicht Gott, aber ihr scharfsinniges Gedächtnis.
Otis daneben sah mit einer hochgezogenen Augenbraue zu Cuddie herüber und schenkte ihm einen `Dude-dein-ernst-Blick`. Sanako hatte also Cuddies Zimmernachbarn eine neue Seite von ihm offenbart und vermutlich auch allen anderen, die in ihrer Nähe saßen. Nur gut, dass sich die meisten Menschen auf dieser Uni kaum für etwas schämten – wenn Scham überhaupt in einer Umgebung möglich war, in der sich jugendlicher Leichtsinn und der unterhaltende Nihilismus der heutigen Generation mischten. Wie oft kroch Sanako schlechtgelaunt und müde aus dem Bett, nur um Menschen in Häschenkostümen auf dem Campus zu sehen, die mit Penissen bemalten Eier in jede geöffnete Hand drückten? Oder Menschen, die auf ihren Longboards ganze Möbel auf die Wiesen brachten und in Pyjama ihren Katerschlaf ausschliefen?
Sie sah zu, wie der Joint ungerührt von Cuddies Lippen wieder seinen Weg zu Otis fand und Sanako lehnte sich ein wenig zurück. „Goin slow, today?“, fragte sie und erntete einen erhobenen Becher als Antwort. Die meisten Studierenden nutzten diesen Tag, um all ihre Hemmungen aus dem elterlichen Haushalt zu verlieren und ihn am Ende des Semesters wieder aus den Sofaritzen zu puhlen. Und die meisten waren bereits gut dabei. Dass Cuddie sich dem entgegenstellte, war enttäuschend und beneidend zugleich. Sanako war nicht so willensstark. Und vielleicht war ihr Willen ja auch explizit darauf ausgerichtet, heute schlechte Entscheidungen zu treffen und den nächsten Tag mit so viel Kopfschmerzen und Elendsgeräuschen wie möglich zu füllen. In dem Fall war sie ziemlich willensstark.
„Du trinkst aber heute mit mir, huh?“, fragte sie dann an Otis gewandt und schenkte ihm ein seltenes Kleinmädchen-Schmollmund-Lächeln. Aber eigentlich hätte sie diese unglaublich effektive Waffe gar nicht einsetzen müssen, Otis hatte diesen Plan bereits gefasst, bevor Sanako ihren schönen Hintern auf den Boden positioniert hatte und grinste ihr breit zu. „Mein Stichwort. Bin gleich wieder da“, antwortete er also eifrig und klopfte Cuddie auf die Schulter. Ganz so, als würde er ihm deutlich machen, Sanako bloß nicht fortgehen zu lassen – sie saß genau richtig und durfte nicht von ihrer Einstellung weichen.
Als Otis weg war, um was auch immer zu holen, rutschte Sanako ein wenig näher an Cuddie heran. Irgendein Hobby-DJ hatte seine Bestimmung gefunden und ließ the greatest remixes of billie eilish durch die zahlreichen Lautsprecher schreien. Melancholische Jugend und das Bedürfnis laut und sichtbar zu sein verschwommen zu einem lauten Bass-Gewummer und Sanako wollte sich davon nicht abhalten lassen, vor ihrem Besäufnis wenigstens eine vernünftige Konversation geführt zu haben.
„Meine Mütter haben mich kreuz und quer übers Land gezogen und keine Minute in Ruhe gelassen“, sagte sie also und ließ ihre blauen Augen rollen. „Das hier ist mein Urlaub vor all den `Sanako-Rufen` und Balletttrainings. Und du? Hat dich Zuhause sein so geschlaucht, dass jetzt kein Alkohol in dich hineinpasst?“
- „Sanako!“
Here wo go again, mehr Sanako-Rufe. Sie sah auf und konnte Otis mit einer viel zu großen Weinflasche auf sie zulaufen sehen. Ein breites Grinsen zierte sein markantes Gesicht und mit einem Schlag wusste Sanako wieder, warum Molly und sie bei der letzten Party in seinen Armen lagen.

Die Weinflasche und der Joint wanderten in Sanakos zarte Finger und sie hob den Flaschenhals galant an ihre Lippen, nicht unbemerkt von Otis Blick, und nahm kräftige Schlücke. Die Basis ihres Abends musste endlich gelegt werden und wenn ihr hier schon Konsumgüter so liebevoll gebracht wurden, dann musste sie diese Gelegenheit auch aufgreifen. Eine dunkle Hand griff über Sanako hinweg und nahm ihr die Weinflasche ab, nahm selbst einige Schlucke und ließ sich dann neben Sanako fallen. Claire grinste vor sich hin und beugte sich zu den Dreien vor. Ihre schwarzen Ringellocken standen heute noch wilder von ihrem Kopf ab und Sanako musste dem Drang widerstehen, hineinzugreifen. Zwar würde es Claire nichts ausmachen, aber jeder kleiner Finger, den man Claire entgegenstreckte, endete irgendwann in ihrer Hand, die nie wieder losließ. "Alsooooooo ---", flötete sie und reichte Otis die Flasche zurück. "Woher kennt ihr euch denn?" Sanako fluchte innerlich. War es angebracht, der besten Freundin eine Weinflasche über den Kopf zuziehen und sie dann im Wintergarten des Campus zu vergraben? Angebracht vielleicht nicht, aber es wäre in diesem Moment sehr zufriedenstellend.
Nach oben Nach unten
Cuddie McCayden
BATTLEGNOM
Cuddie McCayden

Anzahl der Beiträge : 22
Anmeldedatum : 17.04.14

Kapitel ;; BLACK SHEETS  Empty
BeitragThema: Re: Kapitel ;; BLACK SHEETS    Kapitel ;; BLACK SHEETS  EmptySo Mai 03, 2020 9:58 pm

Hatte er sich gerade wieder sicher gewähnt und aus der Affäre gezogen geglaubt, da gab Sanako doch noch alle kleinen Details preis. „Und ich bin mir sicher, dass ich den Pumpkin Spice Latte noch Stunden später an mir riechen konnte und Andere auch! Und natürlich musste ich jedesmal erklären, dass nicht ich die Starbucks-Jüngerin bin, sondern ein großer tätowierter Typ, der beim Laufen nicht nach unten sieht.“, gab sie halbwegs vorwurfsvoll von sich, halbwegs absolut wissend wie sie ihn damit in die Scheiße ritt. Was ein Biest. Er lachte amüsiert auf und konnte sich das schelmische Grinsen nicht verkneifen, ahnte aber, dass er ihr diesen Punkt anrechnen musste. Immerhin starrte Otis ihn schon mit seinen etwas zeitverzögerten, ungläubigen Gesichtszügen an. Mit erhobenen Händen und gesenktem Blick ging er nun also in die Verteidigung über. „Also mal ehrlich. Manchmal muss man eben Kaffee haben, der nicht nach Kaffee schmeckt.“, lachte er. „Und ihr braucht nun auch nicht so tun, als würdet ihr einen Kaffee auslassen, der sowohl Zucker als auch Kürbis als auch diese Herbstnote und ein klein bisschen Milchschaum verspricht...“, gab er grinsend von sich und unterstrich seine Ernsthaftigkeit mit einem genießerischem leisen Brummen und dem Küssen seiner Fingerspitzen, an der mit Ringen geschmückten Hand, als hätte er die Soße vom Weihnachtsbraten probiert. Dann aber wand er sich gespielt ernst und unverständlich an Sanako. „Aber was ich nicht verstehe, ist wie du auslassen konntest, dass der große und tätowierte Typ nicht auch noch verdammt gutaussehend war. Es ist wirklich frech wie du mir dieses offensichtliche Attribut unterschlagen wolltest! Vermutlich hattest du Sorge, deine Freunde würden sonst nur noch nach meiner Nummer fragen und sich nicht mehr mit Beileid für dein zu Schaden gekommenes Shirt aufhalten.“, gab er viel eingebildeter von sich als er es ja tatsächlich war und streckte sich betont auffällig um seine sichtbaren Tätowierungen und seine wilden Haare in Szene zu strecken. Er wusste ganz genau, dass er es schaffte die Blicke in dieser Pose zunächst über seine Arme, über seine Schultern direkt zu seinen verschmitzt grinsenden Vorzügen zu lenken. Er war sich nicht zu schade seine markanten Gesichtszüge und seine auffallend hellen Augen auszunutzen und mit seinem frechen Grinsen zu unterstreichen. Außerdem hatten ihm schon die ein oder andere betrunkene Lady versichert, dass seine Piercings erst recht ein Image aufkommen ließen, das nützlich war um sich den Abend leichtverdient zu versüßen. Das seine Ketten sich dabei über seiner gut gebauten Brust bewegten war nur förderlich. Es war eben schwer jemanden, der so viele Klischees und Vorurteile zu bestätigen schien wirklich einer gezielten Idee zuzuordnen. „Wirklich Sanako...“, murmelte er und zwinkerte ihr schließlich wieder zu. „...es gibt halt nicht so viele hübsche Dinge in Bodennähe, auf die ich normalerweise achtgebe.“, schob er sowohl eine kleine Neckerei hinterher wie auch einen Versuch zum Ausgleich.


Tatsächlich war Sanako nicht annähernd so klein, wie er es darstellte, aber wer vergaß sein gutes Aussehen zu erwähnen und ihm so bestimmt den ein oder anderen interessanten Nachmittag verwehrte hatte vielleicht eine kleine Übertreibung verdient. Und sie wusste es bestimmt einzuschätzen. Immerhin war sie mit seiner Art ja auch schon ein bisschen vertraut. Dennoch war es wirklich schön, wieder mit ihr zu sprechen, zu scherzen und auch einfach sie wiederzusehen. Er kam nicht umhin und hätte wohl auch deutlicher zum Ausdruck gebracht, dass er sie wirklich ebenfalls ziemlich gutaussehend fand, aber sein noch nicht zu betrunkener siebter Sinn sagte ihm, dass er den Ball besser erst einmal flach hielt. Irgendwas an Otis Blicken machte ihn verdammt stutzig, was da gerade in seiner nicht mehr ganz so glatt laufenden Nervenbahn abging. Irgendetwas was er noch nicht genau benennen konnte lag hier in der Luft und machte ihn stutzig genug, als wirklich schlau zu betiteln, dass er heute nicht vorhatte sich zu übernehmen. So kam auch keine Reue auf, als Sanako noch einmal nachfragte, als er den Joint einfach weiterreichte und stattdessen nippte er bestätigt an seinem Becher. Überrascht betrachtete er dabei Sanako wie sie mit gezielten Gesten Otis dazu aufforderte sich nützlich zu machen und dieser auch gleich darauf einging. Er verabschiedete sich und Cuddie sah ihm einen Augenblick lang nach. Hatte er etwa ein Auge auf Sanako geworfen? Nun... Er konnte es ihm schlecht verdenken. Immerhin sah Sanako wirklich gut aus, hatte eine schöne Figur und dezente Rundungen an den genau richtigen Stellen. Und offensichtlich hatte sie es auch drauf sich zu holen, was sie wollte. Faszinierend. Das waren natürlich eine Menge Seiten an einer guten Bekannten, die er sonst fast nur über den Schreibwechsel hatte kennenlernen können. Nein, er konnte Otis wirklich nicht verübeln, dass er diesem Schmollmund nicht einmal versuchte etwas vorgetäuschte Selbstbeherrschung entgegenzusetzen.

Als Sanako näher zu ihm rückte um weniger schreien zu müssen, nahm er an, lehnte auch er sich ihr etwas entgegen und horchte ihren Erzählungen. „Achne! Ballett also? Hatte schon vermutet, dass dieses was auch immer nach Großem Jetlag klang, was Claire meinte, etwas mit Tanz zu tun haben musste. Oder mit Eislauf, aber... Tanz lag näher.“, lächelte er interessiert. Tatsächlich bekamen ihn keine zehn Pferde in die Nähe der Tanzstätten der Uni, allein aus dem Grund, dass er im Gegensatz zu vielen anderen Männern eindeutig anerkannte, dass es ein harter Sport war und er ihn als zu schmerzlich empfand, um ihn schätzen zu können. Dann aber schüttelte er den Kopf. „Also bis auf den politischen Debatten, die zu irgendeinem Zeitpunkt bei Familienessen ja immer aufkommen müssen... war mein Urlaub zu Hause eigentlich wirklich Urlaub. Er war stinklangweilig, aber wirklich schön und tat irgendwo auch gut. Und ich weiß, jetzt müsste ich mich wieder voll reinhängen, weil ich mehr als zwei Bierchen beim Grillen vermisst habe...aber irgendwas hat mich dazu geritten mich erst wieder vorsichtig in das große Leiden hineinzusteuern.“, lachte er fast verlegen. Er würde jedenfalls nicht zugeben, dass er sich von Otis Verhalten Sanako gegenüber in seinem Vorhaben bestätigt fühlte. Und als dieser zurückkehrte, da konnte er sich kaum auf Sanako konzentrieren obwohl das allemal der hübschere Anblick war, sondern bemerkte nur mit fast verengten Augen wie fixiert Otis Blick auf ihr lag. Da brannten die Signallichter nur so purpurn auf. Und schließlich wurde er auch erlöst, als Claire wieder zu ihnen stieß und die Frage stellte, die sich Cuddie langsam aber sicher auf die Zunge legte. „Woher kennt ihr euch denn?“, fragte sie und Cuddie atmete fast erleichtert aus, dass seine Neugierde nun gestillt werden würde.

Erstaunt blickte Otis ein ums andere Mal erst zu Claire, dann zu Sanako und entschloss sich endlich zuerst ihre gemeinsame Vorgeschichte preis zu geben. Im Gegensatz zu Sanako schien er sich auch kein Stück dafür zu schämen oder Reue zu empfinden, sondern grinste noch eher nahezu stolz und auch ein klein bisschen verlegen bei seinen Erzählungen. „Ach – das ist eigentlich eine dieser lustigen Geschichten, was?“, sagte er schulterzuckend und nahm noch einen Zug ehe er weitersprach und den Rauch dabei leicht ausblies. „Es ist ein bisschen was verteilt worden und dann wurde der Abend halt wirklich munter. Und ich würde sagen, dann konnte Sanako meinem charmanten Grisen nicht widerstehen und ich hatte nicht vor überhaupt zu widerstehen und so kam eins zum anderen. Blah blah ihr kennt den Rest. Wir haben dann halt ein bisschen rumgeknutscht... oder so. Hat mir auch gut gefallen, immerhin habe ich es nicht vergessen!“, lachte er und strubbelte sich verlegen durch die Haare, etwas dass er sich vielleicht sogar bei Zeiten von Cuddie selbst abgeschaut hatte. Dieser allerdings ließ seinen Blick allerdings nur erstarrt über die Gesichter von Claire und Sanako schweifen, ehe er wieder auf Otis landete. Und wo genau war bitte der lustige Teil der Geschichte?! Wo war der Witz?! Wo war er, Otis? Und warum grinste der noch immer so dümmlich dabei?!
Nach oben Nach unten
Sanako Asanuma
TIEFSEEROSE
Sanako Asanuma

Anzahl der Beiträge : 22
Anmeldedatum : 13.07.14

Kapitel ;; BLACK SHEETS  Empty
BeitragThema: Re: Kapitel ;; BLACK SHEETS    Kapitel ;; BLACK SHEETS  EmptyMo Mai 04, 2020 4:18 pm

Als Cuddie die Hände hob und sich für seine Starbucks-Anhängerschaft verteidigte, hatte sich Sanako mit einem zufriedenen Grinsen ein wenig zurückgelehnt und sah zu, wie er sich aus dieser Offenbarung herauswinden würde. Normalerweise war sie ja nicht so, nicht so judgy – schließlich war sie als rosa Bonbon in Ballettschuhen auch nicht unbedingt die Vorzeigepersönlichkeit in Sachen Geschmack und Klischees – aber Sanako machte dieser Schlagabtausch ungemein Spaß und bereute es in diesem Moment, sich nicht um mehr Kontakt bemüht zu haben, als sie gelangweilt und allein in dem riesigen Protzhaus ihrer Mütter ihr Dasein gefristet hatte. Überraschenderweise war Cuddies Strategie aber, es so cool wie möglich aussehen zu lassen, denselben Geschmack wie jedes basic tumblr-Mädchen zu haben. Seine Geschmacksverirrungen versuchte er mit mehr Ausführungen zu unterstreichen und um nicht in Lachen auszubrechen, hielt sich Sanako die Hand vor den Mund und rollte ihre großen blauen Augen nach hinten. Cuddie sah nun wirklich nicht so aus, als würde er Lobgedichte auf überteuerten Kaffee in Plastikbechern singen, aber er tat es doch und das machte es doppelt amüsant. Ihr Lachen blieb ihr jedoch im Hals stecken, als Cuddie sein enormes Selbstbewusstsein raushängen ließ. „Aber was ich nicht verstehe, ist wie du auslassen konntest, dass der große und tätowierte Typ nicht auch noch verdammt gutaussehend war. Es ist wirklich frech wie du mir dieses offensichtliche Attribut unterschlagen wolltest! Vermutlich hattest du Sorge, deine Freunde würden sonst nur noch nach meiner Nummer fragen und sich nicht mehr mit Beileid für dein zu Schaden gekommenes Shirt aufhalten“, sinnierte er großkotzig und setzte sich dann für die imaginären Kameras und die Groupies im Hintergrund in Szene. Sanako nahm diese Einladung gerne und ungeniert an und ließ ihren Blick über seine Arme wandern, dann höher über die Schultern hinweg und landete schließlich bei diesem großen Grinsen, das ihr so etwas wie „Aha, erwischt!“ zurief, aber Sanako schämte sich nicht für ihr offensichtliches Mustern. Sie warf ihm ein verschmitztes halbes Lächeln zu und riss sich dann von dem Anblick, der ihr offensichtlich mehr als gefiel. Schade, dass sich Cuddie heute nicht dem Alkohol hingab, dachte sie für einen kurzen Moment. Dann hatten sie zumindest eine Ausrede, wenn sie sich später in den Armen liegen würden. Sanako schob diese Zukunftsfantasien fort und zog die Beine unter sich zu einem Schneidersitz und beugte sich ein wenig vor. Wer knutschen will, muss auch flirten, huh? „Komischerweise ist mir das da gar nicht aufgefallen .. vielleicht hätte ich es erwähnt .. Vielleicht fällt es mir auch erst nach ein paar mehr Bier auf“, sagte sie augenzwinkernd. Ein so großes Ego musste geschmälert werden, damit es umgänglich war. Natürlich passten ihre Blicke nicht zu ihren Worten, aber das würde Cuddie natürlich auffallen. „Vielleicht siehst du jetzt öfter mal nach unten“, lachte sie dann und nahm noch einen großen Schluck aus ihrem Becher.

Nach Otis‘ Stichwort hatten die beiden ein wenig Zeit, sich näher auszutauschen und ihr Kennenlernen hinter sich zu lassen und mit einem neuen Kennenlernen zu beginnen. Der Alkohol stieg bereits in Sanakos rosanen Kopf und sie musste sich ein wenig mehr konzentrieren, deutlich und klar gegen das Bassgewimmer anzureden. Sie war anscheinend ebenfalls aus der Übung. Was kein Wunder war, wenn sie die Wochen nichts anderes getan hatte, als die liebe Tochter zweier perfekter Mütter zu spielen und Pirouetten ohne Ende gedreht hatte, die nach einer Sauferei wohl in etwas anderem als Beifall geendet wären. „Großer Jetlag .. das ist neu“, lachte sie dann und zuckte mit den Schultern. „Wenn du mal Lust hast zu sehen, wie ich durch die Luft geschmissen werde und dann schmerzhaft auf meinen Spitzenschuhen lande und dabei grinsen muss wie ein grenzdebile Barbie, nehme ich dich mal gerne mit in das Studio“, schlug sie breit grinsend vor und war selbst gar nicht so abgeneigt von der Idee. Wer konnte auch schon einer Odette oder einer Ophelia widerstehen – vor allem, wenn sie in einer engen Strumpfhose und einem ebenso betonenden Tanzbody über die Bühne sprang.
Sie lehnte sich noch ein wenig mehr vor, als Cuddie von seinem Heimurlaub erzählte, wer sollte sich bei diesem Krach auch ordentlich unterhalten?, und sie nickte verstehend, wobei sie gar nicht verstand, wie es war, sich mit seinen Eltern über Politisches zu unterhalten. Ihre Mütter waren so viel mit sich und ihrer Arbeit und Sanakos Karriere beschäftigt, dass sie gar nicht daran dachten, sich über etwas anderes zu unterhalten. Vielleicht war es auch besser so. „Stinklangweilig, also? Also ich glaube, stinklangweilig wird es hier auf jeden Fall nicht .. ich hab gehört, dass die Jocks dieses Jahr ihre Frat-Villen für die Öffentlichkeit öffnen wollen“, plauderte sie dann aus dem Nähkästchen. Die Jocks waren unangenehme Typen a lá Papa-hat-mir-die-falsche-Jacht-zum-Geburtstag-geschenkt, feierten aber die größten Partys, an die man sich lieber nicht erinnerte, von denen es aber ungemein viele instagram-stories gab, die man sich immer und immer wieder ansah.

Das Gespräch lenkte sich dank Claires Einmischen zurück auf Sanakos und Otis‘ kurze, aber intensiver Vorgeschichte. Noch suchte Sanako nach einem Ausweg – vielleicht könnte sie erfolgreich eine Ohnmacht vortäuschen oder mit ihren telepathischen Fähigkeiten die Tischdecke in Flammen setzen und den ganzen Alkohol in die Luft gehen lassen. Aber keine Chance, Sanakos Jedi Kräfte hatten sie wohl verlassen und auch war sie nicht schnell genug, um theatralisch zur Seite zu fallen und zu warten, bis sie im Krankenhaus wieder aufwachte. Sie hatte Schlimmes befürchtet und Otis hatte es geschafft, es noch zu übertreffen.
Sie schluckte.
Dann sah sie erst Claire mit einem unterdrückten wütenden Blick an und musterte dann Otis Gesicht mit einem offensichtlich erstaunten Ausdruck und würde ihm am liebsten an die Gurgel gehen. Das ganze schöne Flirten. Futsch.
„Und ich hab es fast erfolgreich verdrängt ..“, murrte sie dann schwach und atmete einmal tief ein und aus. Sanako spürte den erstarrten Blick von Cuddie, der auf ihr ruhte und sie zuckte betont lässig mit den Schultern. Im Inneren brodelte sie. „Ich war druff, okay? Sarkastische Zicken werden mit ein wenig Serotonin-Überschuss auch harmlos und kuschlig ..“ Sie hob ihre Hände, als würde sie sich hier verteidigen müssen und strafte Otis dann mit einem ganz offensichtlichen Blick. „Das nächste Mal, wenn du eine lustige Geschichte erzählen willst, dann achte auch drauf, dass sie lustig ist“, sagte sie dann scharf und nahm ihm die Weinflasche aus der Hand und nahm einen tiefen Schluck. Das war einfach gerade nicht passiert. Sie entschloss sich, diese paar Minuten einfach aus ihrem Gedächtnis zu tilgen, während Claire nach kurzer Stille laut loslachte und Sanako so heftig gegen die Schulter stupste, dass diese sich kurz am Fusel verschluckte und kläglich husten musste. Danke, Claire. Stampfe meinen Selbststolz doch gleich noch tiefer in den Boden.

„Ach, sei nicht so ein Spielverderber ..“, rief Claire dann aus und nahm abermals Sanako die Weinflasche aus der Hand. Vermutlich hatte sie ihren Plan durchschaut und wollte nicht Schuld daran sein, dass Sanako sich bewusstlos trank. „Vielleicht sollte ich dir auch was einschmeißen, damit wir endlich mal was am Laufen haben, huh?“ Claire zwinkerte mit ihren niedlichen Rehaugen in Sanakos Richtung und versuchte ganz offensichtlich die Blamage in eine lustige Szene zu verwandeln.
Otis währenddessen hielt sein Grinsen noch aufrecht und verstand gar nicht, warum Sanako so unentspannt reagierte. Er konnte sich noch lebhaft daran erinnern, wie ihre tellergroßen Pupillen damals ganz andere Signale gesetzt hatten. Er verstand aber dennoch, dass die rosane Schönheit ihre geteilten Momente wohl nicht mit ihren Freunden teilen wollte. Komisch.
Er konnte sich nur nicht lange über diesen Umstand seinen betrunkenen Kopf zerbrechen, denn plötzlich drehte der DJ lauter auf – vermutlich um die Sitzgesellschaften endlich zum Tanzen zu bewegen – und ehe Otis Sanako zum Tanzen auffordern konnte, tat es Claire. So nervig und penetrant Claire war, so geschickt war sie doch, sich aus unangenehmen Situationen lasziv rauszutanzen. Und wenn man auf ihren Hintern sah, was unweigerlich passieren würde bei der Kürze ihrer Shorts, konnte man sich nicht mehr auf das zuvor Gesagte konzentrieren. Man musste eben mit den Waffen kämpfen, die man hatte.
So nahm Claire Sanako bei der Hand und riss sie auf die Beine. Ihre andere Hand zog Cuddie hoch, dann auch Otis und Claire bedeutete mit einem übertriebenen Zwinkern, den beiden Mädels auf die Tanzfläche zu folgen.

Der Bass wummerte durch Sanakos Körper und sie schloss kurz ihre Augen, gab sich unweigerlich den natürlichen Bewegungen der Musik hin. Claires Hände landeten auf ihrer Taille und zogen sie näher zu sich heran. Dankbar grinste sie ihre Freundin an und ließ sich von ihr führen. Bevor Sanako laufen konnte, hatte sie getanzt und vermutlich war auch das ihre natürliche Waffe, um die Menschen um sich rum, vergessen zu lassen, was eben passiert war. Claire und Sanako zogen fast schon eine Choreografie ab und als grandiosen Abschluss wirbelte Claire die Schwanenprinzessin von sich fort und Sanako endete schwindelfrei vor Cuddie und Otis und grinste die beiden provokant an. Eigentlich grinste sie nur Cuddie gezielt provokant an, aber Sanako war ja nicht nachtragend – und sie mochte Otis ja dennoch trotz seiner Fähigkeit, unpassende und unlustige Geschichten zu erzählen. Aber viel mehr mochte sie es, sich nicht mehr mit Worten abgeben zu müssen, sondern einfach mit ihrer mehr als gutaussehenden Umgebung das Tanzbein zu schwingen.
Nach oben Nach unten
Cuddie McCayden
BATTLEGNOM
Cuddie McCayden

Anzahl der Beiträge : 22
Anmeldedatum : 17.04.14

Kapitel ;; BLACK SHEETS  Empty
BeitragThema: Re: Kapitel ;; BLACK SHEETS    Kapitel ;; BLACK SHEETS  EmptyDi Mai 12, 2020 12:23 am

Er konnte den Witz einfach nicht erkennen und war damit immerhin nicht allein. Sanako schien die gemeinsame Zeit, in der Otis zu schwelgen schien, ebenfalls nicht als besonders humorvoll einzuschätzen. Etwas an der Situation war also zugleich furchtbar interessant und zudem ebenso irrational, dass er immer noch eine winzig kleine Hoffnung hegte, dass nichts weiter dahintersteckte. Dann hatten sie eben an einem Abend was am Laufen gehabt, oder eben ein bisschen rumgemacht oder seinetwegen auch nur wild geknutscht. Offensichtlich hatten sie dabei auch ordentlich Hilfe sowohl Otis als auch Sanakos Hemmschwelle zu sinken. Da tat man schon einmal Dinge, auf die man nicht besonders stolz war, sobald man am nächsten Tag aufwachte. Er behauptete ja gar nicht, dass Sanako es bereuen würde, oder dass Otis sich mehr eingebildet hatte als passiert war... aber es bestand immer noch eine kleine Chance, dass dem doch so war. Sichtlich angespannter und weniger beeindruckt, als Cuddie erwartete hatte, blickte Sanako zu Otis und Claire hinüber, ehe sie seinem Blick begegnete. „Sarkastische Zicken werden mit ein wenig Serotonin-Überschuss auch harmlos und kuschlig...“, meinte sie zu ihrer Verteidigung. Er hatte keine Wahl. Er konnte nicht zeigen, wie sehr ihn die Verbindung zu Otis irritierte, gestehen dass es ihn verärgerte - denn das tat es. Aber wie hätte er das tun können? Er hatte ja keinen Anspruch auf Sanako, nur weil er zuerst seinen Kaffee auf ihr verschüttet hatte. Oder weil er den Anfang des Sommers mit ihr geschrieben hatte. Oder weil ihm wirklich gefallen hatte, mit ihr herumzualbern und auch wenn sie sich wohl aus den Augen verloren hatten, so hatten sie doch eine gute Basis, auf der man weiter Spaß haben konnte. Echten Spaß. Mit echt witzigen Geschichten. Stattdessen musste er genau der sein, der er immer war. Weil er kein Recht hatte so zu empfinden. Stattdessen konnte er aber mit tief wurzelnder Freude beobachten, wie Sanako sich nicht darüber freute, dass diese ach so witzige Geschichte publik geworden war. Und stattdessen konnte er nachher in Ruhe mit Otis darüber sprechen, denn wenn er es nicht schaffte zu einem Mädchen zu kommen, war er absolut breit und bereit zu vergessen, wie Cuddies Gesicht bei seinen Erzählungen aussah. Das war ein Plan. Und dann sprach endlich jemand aus, was ihm sowieso die ganze Zeit auf der Zunge lag. „Das nächste Mal, wenn du eine lustige Geschichte erzählen willst, dann achte auch darauf, dass sie lustig ist.“

Tatsächlich war nicht nur Sanako dankbar über den erfolgreichen Versuch von Claire, die Lage wieder unter Kontrolle zu bringen. Auch Cuddie war froh darüber, dass er nicht selbst für eine Aufheiterung sorgen musste, sondern sich einfach von ganzem Herzen leichtfällig anschließen konnte. Er wurde von einer der zarten Hände der Ladys hochgezogen und auf die Beine befördert. Und auch, wenn er heute nur bei Alkohol geblieben war, merkte er langsam doch das vertraute Gefühl von sanfter Nüchternheit, die ihn durchfuhr. Zeit noch ein bisschen mehr die Sinne zu vernebeln, denn jetzt hatte er wirklich keinen guten Grund mehr, um sich dem zu verschließen. Vielleicht war das ein bisschen dramatisch gedacht, aber zumindest er hatte an dem Abend durchaus noch Lust spaßige Geschichten zu schaffen. Er sollte sich wirklich nicht so sehr wegen einer so kleinen Sache grämen. Mal ehrlich wer war er? Er war doch nur ein Typ, der durch die Gegend flatterte und sein Leben lebte und zu Hause wieder geerdet wurde, dass das Leben ernster zu nehmen war. Vielleicht hatte er die Dosis doch noch wieder nicht verarbeitet und hing noch weit in den Worten seiner Mutter fest. Nun, dass musste es sein. Das ergab immerhin Sinn. Es gab einfach sonst keinen Grund, warum er absolut irritiert davon war, dass zwei seiner Freunde - eng oder nicht - eine gewisse Geschichte miteinander teilten. Denn genau das war es. Sie hatten einen guten Abend gehabt. Und Cuddie hatte seinerseits bestimmt ebenfalls einen guten Abend gehabt. Naja gut, vielleicht hatte er ausnahmsweise auch nur gelernt. Aber wie dem auch sei... Es waren Personen, die er beide kannte und auf unterschiedliche Weise schätzte. Das war wieder eine Verbindung. Vielleicht war es ja das Molly sowie auch der Hang dazu, Leute wie Cuddie gern zu haben, der beide zusammengeführt hatte. Und offensichtlich hatte es nicht mit Hochzeit und Kindern geendet. Und selbst wenn, sollte er sich dann nicht für sie freuen? Es reichte. Er füllte sich seinen Becher mit einer guten achtzig-zwanzig Mischung auf. Das wäre hoffentlich die richtige Medizin, um wieder einen freien Kopf zu bekommen. Um wieder normal zu werden.

Das vibrieren des Basses, dass seine Brust durchflutete und der gute Vorsatz seinen Flüssigkeitenhaushalt wieder aufzustocken halfen allerdings. Aber es wäre eine Untertreibung zu sagen, dass nicht auch Sanako selbst wirklich dazu beitrug, dass ihm die Schultern wieder leichter wurden. Er betrachtete mit einem schiefen Grinsen im Gesicht wie die beiden Mädels sich bewegten ehe er selbst nach einem weiteren Auffüllen seines Bechers, auf die Tanzfläche lief und sich in zwischen der Meute gleichermaßen zu ausfallenden Bewegungen zur Musik hinreißen ließ. Dabei war er ganz in seinem Element. Nicht sehen, nicht denken, nur Bewegungen im Takte des Basses, dass einem das Herz beflügelte. Keine lustigen Geschichten, nur befreites Lachen, weil die Musik zu laut war, um sich überhaupt zu unterhalten. Aber sie war nicht laut genug, um einen davon abzuhalten die Blicke wahrzunehmen. Und sogar den ein oder anderen Blick zu schenken. Otis war zu träge, um sich bei ihnen zu halten und entfernte sich immer mehr, nach und nach zu gleichermaßen entspannten Leuten auf den verstreuten Sitzgelegenheiten. Und auch dafür war Cuddie dankbar und wollte nicht darüber nachdenken, warum dem so war. Er musste einfach Besserung in gefüllten roten Bechern suchen und Besserung in Sanakos strahlenden Augen finden. Oder auf ihrem Körper finden. Denn so leid es ihm tat, manchmal war auch Cuddie einfach nur ein Mann. Oder versuchte zumindest einer zu sein, als er gleichermaßen frei mit schelmischem Gesicht ebenso Claire wie Sanako antanzte und sich doch nicht abhalten konnte den Blick diesmal ganz gezielt etwas tiefer wandern zu lassen. Sie hatte Recht gehabt. Er sollte wirklich öfter nach unten schauen.
Nach oben Nach unten
Sanako Asanuma
TIEFSEEROSE
Sanako Asanuma

Anzahl der Beiträge : 22
Anmeldedatum : 13.07.14

Kapitel ;; BLACK SHEETS  Empty
BeitragThema: Re: Kapitel ;; BLACK SHEETS    Kapitel ;; BLACK SHEETS  EmptyDi Mai 12, 2020 8:11 pm

Je länger sie tanzte, desto einfacher konnte sie vergessen, in welchem Desaster sie sich gerade noch befunden hatte. Oh, und sie wollte vergessen. Jedes einzelne Wort dieser witzigen Geschichte, die doch eigentlich eine Tragödie für ihre witzigen Geschichten heute war. Denn sie hatte Cuddies Blick gesehen. Oder vielmehr hatte sie wahrgenommen, wie sein Blick sich verändert hatte. Das ungenierte Flirten und das Sticheln hatte Otis mit seinem stolzen Grinsen einfach fortgewischt und Sanako hatte zusehen müssen, wie sich die Mine des Schwarzhaarigen zusehends zu einer irritierten änderte. Und natürlich war er irritiert. Auf der einen Seite war Otis, der Sanako wie eine griechische Göttin anhimmelte und auf der anderen Seite sie, die sich zu einem rosanen Schatten ihrer Selbst verwandelt hatte und nur noch entgeistert zusehen konnte, wie ihr Fauxpas der letzten Feierlichkeit wie ein Nacktbild eines Promis gelekead wurde. Lieber hätte sie ihre Nacktbilder geleaked. Die hätten immerhin nicht zu einem Cockblock der Extraklasse geführt, sondern mit einer hohen Wahrscheinlichkeit zu einem kleinen Schubs in die richtige Richtung.
Und vielleicht hatte sie auch so etwas wie Enttäuschung in Cuddies Gesicht sehen können. Und diese Enttäuschung war zugleich ein kleiner Stich und ein Rückschritt, aber auch gleichzeitig ein gutes Zeichen für vorhandenes Interesse. Und dieses Interesse beruhte auf Gegenseitigkeit.
Wäre Cuddie nicht in der Runde gewesen, hätte sie sich an dieser Geschichte nicht einmal gestört. Ja, dann hatte sie eben mit Otis rumgemacht. Und dann hatte sie eben ihre Finger in seiner Hose und seine Zunge in ihrem Hals. Molly hatte sie überredet und wenn Molly einmal am Hinterkopf kitzelte, blieben alle Wenn und Abers im Wörterbuch und hatten auf einer Party nichts zu verlieren. Und an sich würde sie das auch nicht stören. Sie war sich sicher, dass Claire ein ganzes Album dieser Geschichten hatte – nur mit anderen Protagonisten. Die wenigsten würden sich an diesen Geschichten stören. Waren sie deswegen nicht auch alle auf solchen Partys? Ecstasy wurde wie Bonbons ausgegeben, damit man endlich all diese antrainierten Hemmungen fallen ließ, sich zustand, einfach nur glücklich und albern zu sein und die Welt mit der rosaroten Brille zu sehen. Und Otis war wunderschön in Rosarot. Nur war Cuddie auch ohne Rosarot wunderschön. Aber diesen Gedanken konnte sie sich wohl jetzt abschminken.

So war sie Claire mehr als dankbar, dass sie das Ruder übernahm. Sie ignorierte den Fakt, dass Claire sie ja erst in dieses Boot geschubst hatte. Hätte sie ihre letzten Gehirnzellen nicht mit K-Pop-Girlbands und Gras vernebelt, hätte sie sich vermutlich auch noch an die Geschichte und das dazugehörige Gesicht erinnert. Aber so sei es. Ändern konnte sie es ohnehin nicht mehr und diesem sanften braunen Gesicht konnte sie nicht böse sein. Nicht lange jedenfalls.
Außerdem war da noch eine ganz andere Sache, die Sanakos Laune oben hielt. Und das war nicht nur der Wein, den Claire und Sanako sich wie einen Ping-Pong-Ball hin und her reichten, sondern auch die verstohlenen und die nicht so ganz verstohlenen Blicke, die sie erreichten. Als sich einer von Cuddies und ihren Blicken trafen, zwinkerte sie ihm lachend zu und wurde aber sogleich auch wieder von Claire an der Hüfte zu ihr gerissen und in einen Balztanz verwickelt, dem Sanako so schnell nicht entkommen konnte.

Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Cuddie verschwand und für einen Moment übermannte sie das Gefühl, schmollen zu müssen. Dieses patzige Schmollen mit den großen Welpenaugen, wenn man gerade gesagt bekommen hatte, dass der Eiswagen bereits weggefahren war. Claire stieß sie mit der Hüfte an und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. „Hör auf zu jammern! Der holt sich was zu trinken!“, rief Claire ihr ins Ohr und Sanako verharrte kurz in der Bewegung und sah sie unverständlich an. „Ja blabla, wenn du offensichtlicher wirst, sabberst du!“, lachte Claire dann und griff sich die Hände ihrer Freundin und legte sie sich über die Schultern. Mist. Claire kannte sie zu gut. Oder Sanako hatte vergessen, wie man sein Interesse verbarg. Vielleicht machte aber auch der Alkohol in ihrem Kopf es schwer, nicht dauernd in seine Richtung zu sehen.
Und Claire, die allmächtige und wunderschöne Claire, würde recht behalten. Sanako musste nicht lange ohne seine Anwesenheit auskommen. Dafür aber ohne die Anwesenheit von Otis und das war das i-Tüpfelchen in dieser Situation. So konnte sie sich ohne Schulgefühle von Cuddie antanzen lassen und Claire konnte ohne Schuldgefühle – die sie eh nicht gehabt hätte – Sanako vielsagende Blicke zuwerfen, als die Rosahaarige die Hände, die noch zuvor an ihrer Taille lagen, tiefer zur Hüfte schob. Sie schenkte Cuddie ein breites Grinsen, legte ihm dann eine Hand unter sein Kinn und schob es ein wenig hoch, getreu nach dem Motto „Hier sind meine Augen, du Perverser“. Gemischte Signale. Perfekt für die so schon verwirrende Konstellation. Aber wie war ein Semester auch besser zu beginnen als mit Drama und komplizierten Handlungssträngen? Locker flockig in die Probleme reintanzen, Sanako. Denn wenn sie eines konnte, dann ihren Körper zur Musik bewegen und es war dabei fast egal zu welcher. Und dieser Bass hier war perfekt für schlechte Entscheidungen und das zuckende Licht setzte sie beide dazu noch außerordentlich schön in Szene.

Sanako wandte sich gerade um, noch immer vor Cuddie tanzend, wollte Claire etwas zurufen, aber da stieß schon ein feierwütiger Student gegen ihren Körper und ein kleiner Schrei entfloh ihr, als sie das Bier auf sich spürte. Wieso immer ich. Das Gesöff lief ihren Rücken herab, wanderte eifrig über ihre zarte Haut, durchtränkte ihr helles Oberteil, was ohnehin schon viel Haut zeigte und jetzt noch deutlich mehr. Sie schüttelte ihren Körper vor Ekel und verzog den Mund, spürte, wie das Bier ihren Rücken herablief und dann auf den Boden platschte. Sanako stöhnte auf und sah mit zusammengezogenen Augenbrauen zu dem Übeltäter. „Oh FUCK! Sorry! Wirklich“, stammelte ein ihr unbekannter Student, der auch einfach hätte „Hey, ich bin Erstsemester und total aufgeregt“ schreien können. Sie konnte ihm nicht die Hölle heiß machen. Nicht an seinem ersten Tag auf der Uni. Er hätte für immer Angst, auf eine Campus-Party zu gehen und Sanako wollte nicht der Grund dafür sein. „Alter ..“, murmelte sie stattdessen und rollte dann mit den Augen. „Schon okay, ich wollte mich eh gerade umziehen", scherzte sie und zuckte dann mit den Schultern Dabei merkte sie, wie ihr der Stoff an der Haut klebte und sie musste sich zusammenreißen, ihr Gesicht nicht vor Ekel zu verziehen. Sie versuchte dem Übeltäter ein beschwichtigendes Lächeln zuzuwerfen und erntete ein erleichtertes Grinsen und einen sehr schnellen Abgang. Schnell die Biege machen, bevor Sanako sich noch daran erinnerte, dass sie das Top eigentlich schon ziemlich gern gehabt hatte.
Claire sah die Katastrophe und legte lachend eine Hand auf Sanakos Schulter, die steif und angeekelt auf der Tanzfläche stand und an sich heruntersah. „Ewwwwwww“, machte sie und stellte sich auf die Zehenspitzen, um nicht in der Lache zu stehen. „Hey Cuddie .. ist dein Zimmer nicht hier in dem Gebäude? Ich glaube, wenn Sanako in ihr Zimmer geht zum Umziehen, kommt sie nicht mehr wieder“, lachte Claire und sah zu, wie Sanakos Wangen sich bei dem Vorschlag rosa färbten. „Guck nicht so doof, dir stehen Männershirts mindestens genauso gut, wie das hier“, lachte Claire und streckte ihr die Zunge raus, wohlwissend, dass es Sanako ganz und gar nicht um die Kleidung ging.
Nach oben Nach unten
Cuddie McCayden
BATTLEGNOM
Cuddie McCayden

Anzahl der Beiträge : 22
Anmeldedatum : 17.04.14

Kapitel ;; BLACK SHEETS  Empty
BeitragThema: Re: Kapitel ;; BLACK SHEETS    Kapitel ;; BLACK SHEETS  EmptyFr Mai 15, 2020 5:43 pm

Je mehr er sich der Situation hingeben konnte, je mehr er sich einfach auf die Musik einließ und sich geistig zurücklehnte, desto besser wurde seine Laune. Vielleicht war es auch der Einfluss des Alkohols, der sich auf ihn auswirkte. Immer wieder nippte er, wenn gerade keine schwingenden Arme in Sicht waren die gegen eben diesen stoßen würden, an seinem roten Becher und sorgte so dafür, dass der Einfluss nicht abebbte. Alles wirkte viel weniger schwer. Jeder Entscheidung weit von sich geschoben, jedes dringende Gespräch schon wieder fast vergessen oder verdrängt, und er selbst ganz auf die vor ihm tanzenden, und überaus ansehnlichen Körper von Claire und Sanako konzentriert. Auch ihr Wink mit dem Zaunpfahl konnte ihn nicht davon abhalten, hin und wieder den Blick zu senken und ganz genau zu betrachten, was sich ihm darbot. Tatsächlich sah er die unter sein Kinn geschobene Hand als genau den Zug an, der überhaupt rechtfertigte, mehr oder minder verstohlen weiterzumachen. Allein ihr vielleicht diebisches Grinsen bestärkte ihn in der Annahme, dass sie gegen unverbindliche Blicke überhaupt nichts einzuwenden hatte, sich aber nicht daran störte ihm mitzuteilen, dass sie keineswegs unbemerkt geblieben waren. Er hatte nicht vor diese unsichtbare Grenze zwischen ihnen zu überschreiten. Ein bisschen wie bei Gemälden die im Museum aushingen, oder aber auch bei Tanzaufführungen. Man konnte sich in ihnen verlieren, sie stundenlang betrachten, wenn man denn wollte konnte man auch zu ihnen sprechen, aber es gab eine klare Grenze. Gemälde fasste man nicht an. Und zu Tänzern stürmte man nicht auf die Bühne, weil man ihren Auftritt so herzergreifend fand, nein man applaudierte lediglich von seinem Sitz aus. Und genauso würde Cuddie das handhaben. Er applaudierte und schaute und staunte und erfreute sich am Anblick! Aber kein Anfassen.

Zumindest war das eindeutig der Plan, der so ausgereift war, dass er eigentlich gegen ein alkoholvernebeltes Gehirn sprach. Immerhin wurden so Situationen vermieden, in denen er sich fragen musste, was Otis davon halten würde. Oder Situationen, in denen er sich fragen musste, was Sanako davon hielt, dass er sich fragte was Otis davon halten würde. Oder Situationen in denen er gar nicht mehr dachte und sich freudig auf das "Das ist ein Problem, dass mein nüchternes Gehirn lösen muss"- verließ. Was immer es war, es hielt die Probleme fern, die unweigerlich kommen würden. Aber der Plan war nicht ausgereift genug um mögliche Wendungen des Abends vorherzusehen und einzuplanen. Man hätte damit rechnen können, dass es vielleicht einen von ihnen traf, immerhin befanden sie sich auf einer "Willkommen (zurück) auf dem Campus"-Party auf der so etwas gefühlt ständig passierte. Aber im Gegensatz zu Sanako waren sowohl Claire als auch er besser gewappnet, da sie beide dunkle Oberteile trugen. Gegenteilig war Sanako das auserkorene Ziel, als hätte Murphys Gesetz es geradewegs vorhergesagt. Völlig perplex konnte Cuddie einen Moment nichts anderes tun, als zuzuschauen wie sich das Bier immer weiter seinen Weg bahnte und erstaunlich schnell großes Unheil hervorrief. Eigentlich müsste man ihn ohrfeigen, dass er ein durchschimmerndes Oberteil an einer attraktiven Frau als Unheil betitelte, aber gerade war es eins! Es führte dazu, dass es ihm schwerfiel die Augen von ihr abzuwenden - schwerer als eben noch. Und nun, da man ihn darum bat und er nachvollziehen konnte, dass es eine gute Idee war, brachte ihn das doch wieder dazu alles was er tun konnte, alles was er tun wollte und alles was passieren konnte zu hinterfragen und als gefährlich einzustufen. Und so wollte er nicht umherlaufen. Er war ein ausgesprochen lebendiges und humorvolles Wesen. Er würde nicht alles was er tat auf die Goldwaage legen. Scheiß drauf.

Das war eben doch ein Problem um das sich, wenn nötig, sein nüchternes Gehirn kümmern musste! Basta. Er würde sich nicht wie ein neurotischer Idiot benehmen, nur weil er nicht wusste was Otis alles in diese „lustige Geschichte“ hineininterpretierte. Claires Vorschlag ihr ein frisches Shirt zu besorgen machte Sinn. Das sein Zimmer näher lag als ihres war korrekt. Dass ihr Männershirts gut stehen würden konnte er sich gut vorstellen. Und dass sie sich in ihr eigenes Zimmer zurückzog und nicht wiederkehrte, wollte er nicht. Also nickte er, nahm den letzten großen Schluck aus seinem Becher und streckte dann den Arm vor ihnen aus, um ihnen einen Weg durch die Meute zu bahnen. „Stimmt absolut. Na, dann komm. Ich bin mir sicher wir finden was, dass du nicht ganz so schrecklich findest!“, lachte er schon wieder unbeschwerter als noch fünf Minuten zuvor. Seinen freien Arm legte er locker angewinkelt um ihre Schultern um ihr einen weiteren Zusammenstoß zu ersparen, ihr aber jederzeit die Möglichkeit zu lassen, sich aus seinem Arm zu lösen. Was war schon dabei, dass er ihr ein Shirt ausleihen würde? Absolut gar nichts. Das taten normale Menschen eben. Und normale Menschen liehen auch eines ihrer eigenen Shirts aus, statt eines von Otis. Denn wo war der Sinn? Sie waren nicht zusammen und er würde nicht einfach in seinem Koffer nach einem Shirt für ein Mädchen suchen, mit dem er an einem Abend unter Beeinträchtigung herumgeknutscht hatte. Denn das wäre kein normales Verhalten. Und er war zwar betrunken, aber er war noch nicht völlig plemplem, nur weil Otis ihn extrem verunsichert hatte. Denn wie hatte er schon gedacht? Er hatte zuerst seinen Kaffee auf ihr verschüttet. Und offensichtlich war das ein Phänomen, dass sich durch ihre Freundschaft zog. Sanako wurde ungewollt mit Getränkebädern beschenkt. „Er hätte sich wenigstens was Besseres als Bier aussuchen können.“, meinte er schließlich als sie den Rand der tanzenden Gruppe erreicht hatten und sich ihren Weg deutlich einfacher bahnen konnten. „Einen Pumpkin Spice Latte zum Beispiel.“, grinste er wieder gewohnt schelmisch zu ihr herüber und zwinkerte. Bald schon hatten sie die Flure erreicht und Cuddie lief die Treppenstufen vor ihr herauf, sie etwas vor fremden Blicken schützend. „Ist nicht weit, keine Sorge. Aber erwarte bloß nicht, dass aufgeräumt ist. Erstens sind wir heute erst hier angekommen, und zweitens hatten wir nicht mehr viel Zeit zwischen dem Kampf wer welches Bett bekommt und der Einweihungsparty.“, lachte er nun wirklich entspannt. Je mehr sie sich von Otis entfernten, desto mehr konnte er ihn auch ausblenden. Und dann fühlte es sich schon wieder fast so leicht an mit ihr umzugehen, wie noch vor der Semesterpause.
Nach oben Nach unten
Sanako Asanuma
TIEFSEEROSE
Sanako Asanuma

Anzahl der Beiträge : 22
Anmeldedatum : 13.07.14

Kapitel ;; BLACK SHEETS  Empty
BeitragThema: Re: Kapitel ;; BLACK SHEETS    Kapitel ;; BLACK SHEETS  EmptySa Mai 16, 2020 8:16 pm

Noch stritt etwas in Sanakos Gehirn. Sie könnte dieses Bierdusche auch einfach als Zeichen der Götter ansehen, sich einfach zu verziehen. Sie hatte ihren Spaß gehabt, sie hatte einen guten Pegel und die Blicke, die Cuddie trotz oder vielleicht sogar gerade wegen ihrer offensichtlichen Geste ihr zuwarf, hatten gereicht, um dieses wohlbekannte Kribbeln in ihr auszulösen. Es juckte ihr zwar in den Fingern, witzige Geschichten mit Cuddie zu schreiben, aber womöglich wäre das ohnehin keine gute Idee. Ihr fielen natürlich gerade keine guten Gründe ein, sich nicht einfach in das nächste Abenteuer und in die nächste Peinlichkeit zu stürzen, aber wenn der nächste Morgen hereinbrach, würden alle Gründe wohl auf sie einprasseln.
Gut, dass sie Claire hatte. Claire, die noch weniger an Konsequenzen dachte und noch weniger Hemmungen zu haben schien, schlechte Entscheidungen einzuleiten. Sie sah zwischen Claire und Cuddie hin und her; und bei jedem Wort, was so fröhlich und reizend aus Claires Mund fiel, schien etwas in Cuddies Augen aufzufunkeln. „Stimmt absolut. Na, dann komm. Ich bin mir sicher wir finden was, dass du nicht ganz so schrecklich findest!“, lachte er also und Sanako merkte, wie ihr ein Stein vom Herzen fiel. Sie musste sich gar nicht entscheiden. Sanako fuhr einfach die Schiene, die ihr schon immer das Optimum beschert hatte. Sie schwamm mit dem Strom und wurde oft genug mit offenen Armen empfangen. „Ach, wenn ich danach wie eine weibliche Version von dir aussehe ..“, erwiderte sie also und zuckte mit den Schultern. Sie merkte, wie ihr der helle Stoff zwischen den Schulterblättern kleben blieb und sie verzog kurz den Mund. „Aber bitte schnell ..“, sagte sie und überkreuzte die Arme vor ihren Brüsten. Zum Glück hatte sie heute entschieden, einen BH zu tragen. Ansonsten hätte sie sich entweder deutlich mehr Mut antrinken müssen oder wäre schon geflüchtet.
Cuddie legte schützend seine Arme um sie und schob sie durch die Masse, nachdem sie sich von Claire verabschiedet hatte. Die Braunhaarige zwinkerte ihr zu und leckte sich über die Lippen. Sanako hatte mit den Augen gerollt, aber sie war ihr auch dankbar. Wenn man Claire als beste Freundin hatte, hatte man selten keinen Spaß.
Sie gelangten durch die tanzende Menge hindurch bis an den Rand der „Tanzfläche“ und Sanako sah zu Cuddie auf. Sie musste mit aller Macht dieses widerliche Gefühl an ihrem Rücken ignorieren, während sie sprach. „Ach, ich hätte auch einfach auf beides verzichten können ..“, entgegnete sie und spiegelte sein Zwinkern. Hätte sie nicht. Und das merkte sie selbst, als sie Cuddies Gesicht ohne Scham musterte. Sein schelmisches Grinsen löste einen Knoten in ihrem Magen. Ganz selten war Arroganz gerechtfertigt. Und Sanako stand wohl gerade vor einer dieser Ausnahmen. Ein wenig jedoch verschwamm der Hintergrund und sie merkte, dass sie auf keinen Fall noch weiter trinken sollte.

Im Flur beleuchteten die billigen Halogenlampen Sanakos helle Haut. Vor allem die, die eigentlich hinter Stoff verborgen sein sollte. Die schwarze Spitze ihres BH’s schien wie eine dicke fette Aufforderung durch das nasse Oberteil. Schau bitte ganz genau hin und merk dir diesen Anblick. Nur ihre verschränkten Arme störten die Sicht und ihr angeekelter Ausdruck machte deutlich, dass sie über diese Aufforderung nicht erfreut war. Sanako lief also dankbar hinter Cuddies Rücken die Treppen hoch und vermied den Blick mit anderen Partygängern. „Gut, dass du noch nie in meinem Zimmer warst. Sonst hättest du das gerade nicht gesagt“, antworte sie und folgte Cuddie durch die Flure. Sie dachte kurz an die Bombe, die in ihrem Zimmer eingeschlagen war und ihren Namen trug. Sie prägte sich den Weg vom Gemeinschaftsraum hierher. Man konnte ja nicht wissen, wann man diese Information gebrauchen konnte.

Sie schlossen die Außenwelt mit der dünnen Tür des Wohnheimzimmers aus. Den leichten Bass konnte Sanako noch auf dem Boden spüren und das Zeugnis der Party tropfte auch noch immer ihren Rücken herunter. Ansonsten lag das Zimmer in Stille. Und diese Stille drückte ein wenig auf Sanako und ihr verletztes Ego. Sie hatte das Gefühl etwas sagen zu müssen. Diese Situation konnte mit ihren alkoholisierten Gehirnen auch ganz anders ausgelegt werden. Wobei .. Wäre das so schlimm? War das nicht genau das, worauf Claire sie hingeschoben hatte? Und wollte sie sich nicht eigentlich vom Wind tragen lassen? Sie sah zu Cuddie auf und ließ dann die Arme sinken. „Sag mir bitte, dass ihr auch eine eigene Dusche habt .. Ich glaube, dein Shirt bringt mir nichts, wenn ich selbst klebe ohne Ende“, begann sie dann und verlagerte ihr Gewicht auf das linke Bein. „Ich muss wohl irgendwie anziehend auf Typen mit schlechtem Greifreflex sein.“
Nach oben Nach unten
Gesponserte Inhalte



Kapitel ;; BLACK SHEETS  Empty
BeitragThema: Re: Kapitel ;; BLACK SHEETS    Kapitel ;; BLACK SHEETS  Empty

Nach oben Nach unten
 

Kapitel ;; BLACK SHEETS

Vorheriges Thema anzeigen Nächstes Thema anzeigen Nach oben 
Seite 1 von 2Gehe zu Seite : 1, 2  Weiter

 Ähnliche Themen

-
» storyline ;; BLACK SHEETS
» Charaktere ;; BLACK SHEETS
» Serendipity ;; DIE KAPITEL
» KAPITEL ;; *MIDSUMMERNIGHT
» DEAD BITE ;; DIE KAPITEL

Befugnisse in diesem ForumSie können in diesem Forum nicht antworten
'CAUSE THE DEVIL LIKES IT WHEN WE'RE SPINNING IN HIS GRIN :: COCAINE CAN'T DO IT LIKE YOU DO IT TO ME :: BLACK SHEETS-